Die Römerstraße bei Jesenwang

von Ulrich Bähr mit Beiträgen von Wolfgang Fliecker, Marion Fliecker, Luise Predehl

Römerstraße bei Jesenwang

von Ulrich Bähr mit Beiträgen von Wolfgang Fliecker, Marion Fliecker, Luise Predehl

Zusammenfassung

Nur wenige Reste vorhanden

Von St. Willibald bis zur Straße zwischen Adelshofen und Jesenwang blieb die Römerstraße bis heute erhalten und in Benutzung. Westlich davon scheint sie sich schon im frühen Mittelalter aufgelöst haben.

Ergebnis

Mit bloßem Auge erkennt man nichts mehr von der Römerstraße. Es gibt einige Hinweise auf den Verlauf der Römerstraße in Reliefbildern, der Uraufnahme und in Luftbildern:

Abbildung Mit dem BayernAtlas nachvollziehbare, mögliche Reste der Römerstraße:
Gelb durchgehend: rezente Flurgrenzen, die sich an der Römerstraße orientieren. Hier ist es sogar eine noch genutzte Straße.
Gelb gepunktet: Vor- und Rücksprünge in Flurgrenzen der Uraufnahme, die gut zu einer Straße passen würden.
Rot durchgehend: Sehr wahrscheinlich von Materialentnahmegruben stammende, dunkle Flecken in Luftnahmen.
Rot gepunktet: Helle oder dunkle Streifen in Luftaufnahmen, die unter anderem auch von einem ehemaligen Weg stammen könnten.
Blau gepunktet: Lineare, leicht erhabene Struktur im LIDAR-Reliefbild, die von einem Straßendamm stammen könnte.
[Quelle: Bayerische Vermessungsverwaltung, Lizenz CC BY 4.0]

Vorgehensweise

Untersuchtes Areal

Betrachtet wird der Verlauf der Römerstraße westlich der Kirche St. Willibald in 82287 Jesenwang bis zum Fluß Maisach bei 82272 Purk (Moorenweis).

Abbildung Blick nach Nordwesten von der Deponie nach St. Willibald. Am linken Bildrand: Jesenwang. Rot schattiert der Verlauf der Römerstraße. Rechts davon waren vermutlich römische Handwerker-Streifenhäuser.
[Aufnahme von Ulrich Bähr vom 01.07.2023]

Methoden

Untersucht wurde das Relief im BayernAtlas und Luftbilder von GoogleEarth. Zudem wurde die Uraufnahme herangezogen. Zusätzlich wurde das Gebiet vor Ort inspiziert.

Der Ort Jesenwang

Ersterwähnung

Jesenwang wurde 773 erstmals als Oasinuuanc schriftlich erwähnt[1]. Der Ortsname besteht aus zwei Teilen: Der Name Oso oder Oasus oder Oazo und einem althochdeutschen Wort für „Feld“ bzw. „unbebaute Wiese“: „Wang“[2].

Hallstattzeit bis Latène-Zeit

Westlich von Jesenwang liegt eine Viereckschanze und nahebei eine Siedlung. Weiter westlich finden sich drei weitere Viereckschanzen[3] in maxmimal 280 Meter Entfernung zur späteren Römerstraße.

Ganz offensichtlich ist die Gegend um Jesenwang von der Steinzeit bis heute durchgehend besiedelt und intensiv genutzt worden.

Die Kette von Viereckschanzen entlang der späteren Römerstraße (die sich nach einer Unterbrechung um Landsberied in Schöngeising und Holzhausen fortsetzt) legt nahe, daß es einen hallstattzeitlichen Vorgängerweg gab, dem die Römerstraße mehr oder minder folgte.

Römische Kaiserzeit

Zwischen Albertshofen und Moorenweis ist eine Villa Rustica nachgewiesen. Südlich und westlich von Jesenwang fand man eine römische Siedlung. Östlich von Jesenwang (nördlich von St. Willibald) wurde eine römische Siedlung mit Kalkbrennerei gefunden. Östlich von St. Willibald gab es vermutlich eine römische Handwerkersiedlung an der Römerstraße.

Zur Römerzeit gab es im Abstand von 5 Kilometern zur Römerstraße einiges Gewerbe und landwirtschaftliche Betriebe. Die Römerstraße hatte also sicherlich auch für den Handel eine Bedeutung. Zudem ermöglichte sie es reichen Römern aus Augsburg zügig von ihren luxuriösen Landsitzen[4] (die man auch rund um Jesenwang erwarten darf) in die raetische Hauptstadt zu gelangen.

Frühes Mittelalter

Die Bodendenkmalsliste weist im Dreieck Adelshofener Straße/St.-Michael-Straße eine frühmittelalterliche Siedlung nach (mit zugehörigen Körpergräbern entlang der Römerstraße). Auch wenn ein frühmittelalterliches Gräberfeld noch nicht gefunden wurde, so zeigen die Körpergräber, die nach antiker Sitte entlang der Römerstraße angelegt wurden, daß höherrangige baiuvarische Adelige in Jesenwang residierten.

Jesenwang nicht an der Römerstraße orientiert

Abbildung Überregionale Straßen bei Jesenwang:
rot: Die Römerstraße.
Hellgrün: Die Strecke Moorenweis-Mammendorf.
Hellgrüner Kreis: Die frühmittelalterliche Siedlung.
Dunkelgrün: Jesenwang-Bruck.
[Quelle: Bayerische Vermessungsverwaltung, Lizenz CC BY 4.0]

Die nördlich von Jesenwang nachgewiesene frühmittelalterliche Siedlung wurde offenbar aufgegeben. Die Besiedlung orientierte sich in der Folge an der Straße Moorenweis-Mammendorf[5]. Diese Straße führte nach Westen weiter über Geltendorf nach Landsberg a.Lech – aber auch über Dünzelbach nach Augsburg. Von Mammendorf gab es Verbindungen über Hattenhofen und Mering nach Augsburg. Zumindest ab der Verlegung der Salzstraße über das spätere Landsberg im Jahr 1158 lag Jesenwang verkehrsgünstig.

Die Straße von Jesenwang nach Bruck zeigt die Bedeutung dieser Verbindung auch für Bruck[6]. Auf die Ortsanlage hatte diese Straße aber keinen großen Einfluß mehr.

Wir sehen also, daß das frühmittelalterliche Jesenwang noch an der Römerstraße lag. Im Hochmittelalter scheint die Römerstraße für den Ort keine Rolle mehr zu spielen.

Luftbilder mit Hinweisen auf Römerstraße

Zwischen St. Willibald und Jesenwang

Abbildung Lage des Luftbildes zwischen St. Willibald und Jesenwang
[Quelle: Bayerische Vermessungsverwaltung, Lizenz CC BY 4.0]

Abbildung Luftbild zwischen St. Willibald und Jesenwang, aufgenommen kurz nach der Verbreiterung der modernen Römerstraße.
[Quelle: GoogleEarth vom 01.01.2009, GeoBasis-DE/BKG]

An den Äckerrändern entlang von Wegen sehen wir oft trockene Stellen mit weniger Bewuchs (wie z. B. am rechten Bildrand entlang des Weges in Nord-Süd-Richtung. Das alleine ist also kein zuverlässiger Hinweis auf einen Altweg. Entlang der Römerstraße in Nordost-Südwest-Richtung sehen wir am oberen Acker ähnliche ausgetrocknete Bereiche. Mit dem Wissen, daß hier eine Römerstraße verlief könnte man sie ggf. als eingeebnete Materialentnahmegruben betrachten.

Als die heutige Römerstraße 2008 neu gebaut wurde, wurde sie höher gebaut, wie die ursprüngliche Straße, die noch mit Betonplatten belegt war. Die größte Angst des damaligen Pächters des Feldes war es, daß er dann nicht mehr problemlos mit dem Traktor auf das Feld kommt. Daher wurde der Feldrand mit Kies oder Ähnlichem angeböscht. (Dies dürfte auch bei den Feldwegen passiert sein, die von der Römerstraße senkrecht abgehen.)

Zwischen dem Radweg entlang der Römerstraße und dem hellen Streifen im Feld ist ein Bereich, der im Luftbild genauso gefärbt ist, wie der Rest des Feldes. Man kann daher annehmen, daß diese hellen Streifen nicht von der Anböschung stammen[7]. Sie könnten dann also vom römischen Straßenbau stammen. Oder man argumentiert, daß die helle Verfärbung erst auf Luftbildern ab 2009 sichtbar ist und somit Kies von der Verbreiterung der modernen Römerstraße ist. Entscheiden könnte man das wohl nur durch eine Grabung. Der Radweg der modernen Römerstraße war ursprünglich Teil des Feldes – hierzu wurde Grund abgetreten. Das Feld reichte also früher näher an die moderne Römerstraße heran.[8] Das war auf beiden Seiten der Römerstraße so; auch auf der südlichen Seite gab es im Januar 2008 Grundabtretungen.

Die hellen Flecken am linken Bildrand südlich der Römerstraße sind da schon eher eindeutig. Die unregelmäßige Form verweist zuverlässiger auf Materialentnahmegruben (die aber natürlich auch für neuzeitliche Straßenreparaturen gegraben worden sein können). Tatsächlich könnte ein durchlaufend heller Streifen sogar ein Materialentnahmegraben aus der Bauzeit der Römerstraße sein.

Angenommen, die hellen Flecken auf dem Luftbild stammen aus der Römerzeit, dann hätten die römischen Pioniere 22 Meter Platz gelassen zwischen den Materialentnahmegräben. Das wären mehr, als die 17 Meter, die in Schöngeising neben der Amper zwischen den Gräben blieben. (Bei Jesenwang sind die Gräben vermutlich 2,5 Meter breit gewesen, in Schöngeising 2 Meter.) Irgendwann (z. B. bei Straßenreparaturen) wären die Gräben erweitert worden zu Gruben beiderseits der Gräben. Dabei blieben aber noch 17 Meter zwischen den Grubenrändern und somit genauso viel Straßenraum, wie in Schöngeising. In Schöngeising hatte man 6 Meter Straßendamm und links und rechts davon jeweils 5,5 Meter unbefestigte freie Streifen (z. B. für Viehtrieb). (In Schöngeising und Landsberied grub man die Gruben außerhalb der alten Gräben, sie berühren sich dort nicht.)

Fazit: Es gibt in diesem Bereich bislang nur sehr schwache Luftbild-Befunde, die die Existenz einer Römerstraße beweisen können.

Flurbereinigung in Jesenwang

Zwischen 1958 und 1968 wurde Jesenwang flurbereinigt. Ab Frühjahr 1959 bis 1961 wurden die neuen Wege angelegt. Ab Herbst 1962 bewirtschafteten die Landwirte ihre neu zugewiesenen Flächen[9].

Abbildung Römerstraße von St. Willibald bis Nordrand Jesenwangs. Blick nach Westen.
(Aufnahme von Ulrich Bähr vom 01.07.2023)

Sandberg bei Franzbauer

Abbildung Lage des Luftbildes vom Sandberg bei Franzbauer
[Quelle: Bayerische Vermessungsverwaltung, Lizenz CC BY 4.0]

Abbildung Luftbild vom Sandberg bei Franzbauer
[Quelle: GoogleEarth vom 04.08.2009, GeoBasis-DE/BKG]

Nördlich des Franzbauer-Hofs[10] bei 82272 Moorenweis sehen wir im Bereich der Römerstraße einen langgezogenen dunklen Streifen. Solche Streifen findet man auf Luftbildern oft. Meist sind es Reste von nacheiszeitlichen Bachläufen. Da aber hier der Verlauf der Römerstraße angenommen wird, könnten es eingeebnete Materialentnahmegruben sein.

Abbildung Blick vom Straßenknick auf der Straße vom Franzbauer nach Römertshofen Richtung Osten auf das Gailerholz (Westteil des Grunertshofener Holzes)
Rot: Verlauf der Römerstraße. Im Hintergrund der Schöngeisinger Funkturm. Links davon liegt hinter dem Wald Holzhausen. Dorthin führt die Römerstraße.
[Aufnahme von Ulrich Bähr vom 01.07.2023]

Zwischen Albertshofen und Langwied

Abbildung Lage des Luftbildes zwischen Albertshofen und Langwied
[Quelle: Bayerische Vermessungsverwaltung, Lizenz CC BY 4.0]

Zwischen 82272 Albertshofen und 82272 Langwied, östlich der Kreisstraße FFB3 sehen wir im Luftbild einen hellen Streifen[11].

Abbildung Luftbild zwischen Albertshofen und Langwied
[Quelle: GoogleEarth vom 04.08.2009, GeoBasis-DE/BKG]

Allerdings ist dieser Streifen nur sehr schwach erkennbar und er deckt sich fast mit Feldrainen, die in der Uraufnahme eingezeichnet sind. Es kann also nicht ausgeschlossen werden, daß der kiesige Bereich damit zusammenhängt.

Abbildung Uraufnahme zwischen Albertshofen und Langwied
[Quelle: Bayerische Vermessungsverwaltung, Lizenz CC BY 4.0]

Fazit zu Luftbild-Befunden

Im untersuchten Areal fanden sich bei den Luftbildern von GoogleEarth und BayernAtlas nur diese drei schwachen Hinweise auf den Verlauf der Römerstraße. Keiner dieser Befunde ist so zwingend, daß man alleine damit die Römerstraßentrasse damit nachzeichnen könnte.

Bodenrelief mit Hinweisen auf Römerstraße

Viel Ackerland ohne Befund

Die Gegend rund um Jesenwang ist größtenteils intensiv bewirtschaftetes, tief gepflügtes Ackerland. Der Damm einer Römerstraße ist da meist sehr gründlich vollständig eingeebnet.

Nur in einem Waldstück haben sich teilweise leichte Dämme erhalten.

Grunertshofener Holz

Abbildung Lage des Reliefbildes vom Grunerthofener Holz
[Quelle: Bayerische Vermessungsverwaltung, Lizenz CC BY 4.0]

Als schwachen Damm kann man im Waldstück den Verlauf der Römerstraßen erahnen. Die Wölbäcker gehen aber über diesen „Damm“ hinweg. Wir können also davon ausgehen, daß er im Mittelalter bereits nicht mehr erkennbar war oder zumindest vernachlässigbar. (Am unteren Bildrand erkennt man übrigens Spuren eines Wölbackers in einem gepflügten Feld!)

Am rechten Bildrand folgt ein moderner Waldweg für 460 Meter der alten Römerstraße, obwohl in der Uraufnahme dort kein Weg vermerkt war. Allerdings wurden bei der Uraufnahme Waldwege grundsätzlich oft nicht oder nur schlecht erfaßt. Aber auch spätere topographische Karten vermerken dort keinen Waldweg. Womöglich wurde der kiesige flache Damm beim Waldwegebau (in den 1970er Jahren?) als geeignet erkannt.

Am Straßenrand der Römerstraße wurden römische Brandgräber (wohl von der Siedlung westlich von Jesenwang) gefunden.

Abbildung LIDAR-Relief vom Grunertshofener Holz
Rote Markierung: Brandgräber der mittleren römischen Kaiserzeit.
[Quelle: Bayerische Vermessungsverwaltung, Lizenz CC BY 4.0]

Abbildung Grunertshofener Holz.
Rote Linie am rechten Bildrand: Verlauf der Römerstraße.
[Aufnahme nach Nordwesten vom Feldweg, der von der Erlbachstraße zum Franzbauer-Hof führt von Ulrich Bähr am 01.07.2023.]

Höhenverlauf der Römerstraße

Auf den hier betrachteten 4,5 km überwindet die Römerstraße eine Höhe von maximal 31 Metern. Sie ist also eher flach.

Die höchste Stelle ist der Hügel im Grunertshofener Holz, den die Römerstraße direkt anpeilt und dazu scheinbar einen Schwenk von 45 ° macht.

Die zweite Erhöhung ist nördlich des Franzbauer-Hofs beim Sandberg.

Es wirkt überraschend, daß die römischen Ingenieure (und ihre keltischen Vorgänger) den Höhen nicht ausgewichen sind. Allerdings ist das Terrain schwierig und möglicherweise erreichten sie so die schmalste Stelle des sumpfigen Maisachtals.

Flurgrenzen der Uraufnahme mit Hinweisen auf Römerstraße

Nördlich von Jesenwang

Über eine Strecke von fast 1,5 km sehen wir in der Uraufnahme einen Fahrweg exakt auf der Trasse der Römerstraße. Im Westen endet dieser Abschnitt an der Straße Jesenwang-Adelshofen. Die Flur nördlich von St. Willibald heißt sogar „Am Hochweeg“.

Abbildung Uraufnahme mit Teilstück der Römerstraße nördlich von Jesenwang
[Quelle: Bayerische Vermessungsverwaltung, Lizenz CC BY 4.0]

Zwischen dieser Straßenkreuzung und dem Ortsrand von Römertshofen befand sich während der Zeit der Uraufnahme Wald mit sehr großen Parzellen. Hier findet sich überhaupt kein Bezug mehr auf die Römerstraße in den Flurgrenzen. Als Römertshofen und Langwied wuchsen und ihre Felder rodeten, diente die Römerstraße allerdings schon noch als Flurgrenze.

Römertshofen ohne Römer

Der Ortsname „Römertshofen“ hat übrigens nichts mit Römern zu tun. Er geht auf „Reinberteshofen“ zurück (Ersterwähnung 1179)[12] und wurde wohl mundartlich „Reimertshof“ ausgesprochen[13].

Unterhalb des Sandberges beim Hof „Franzbauer“

Abbildung Topographische Karte (Positionsblatt)
Rot: Bodendenkmäler, z. B. mit der Römerstraße
[Quelle: Bayerische Vermessungsverwaltung, Lizenz CC BY 4.0]

Die Straße von Albertshofen und Franzbauer (14) nach Römertshofen macht exakt auf Höhe der Römerstraße (9) einen auffälligen Knick. Die Topologie erzwingt dies nicht, der direkte Weg von Römertshofen zum Hof „Franzbauer“ (14) wäre keineswegs steiler.

Diese Straße folgt dabei alten Flurgrenzen und war mit diesem Verlauf im Prinzip bereits in der Uraufnahme eingetragen. Allerdings findet man im Bereich rund um die ehemalige Römerstraße in der Uraufnahme nur eine Hecke – in der topographischen Karte (Positionsblatt) geht die Straße aber durch.

Aufschlußreich sind an dieser Stelle die Flur- und Ortsgrenzen:

Abbildung Ortsgrenzen
rosa gepunktet: Die Ortsgrenzen von Albertshofen, Römertshofen und der Hofmark Langwied
gelb: Die Straße von Albertshofen nach Römertshofen
grün: Der Verlauf der Römerstraße laut Bodendenkmalskarte
[Quelle: Bayerische Vermessungsverwaltung, Lizenz CC BY 4.0]

Wir sehen bei (A) und (B) typische Vor- und Rücksprünge von Flurgrenzen, wie sie oft bei aufgelassenen Wegen vorkommen. Dabei wird abwechselnd ein Teil des Weges dem linken oder rechten Acker zugeschlagen. Etliche Flurgrenzen sind hier fast exakt parallel zum angegebenen Verlauf der Römerstraße. So könnte man vermuten, daß das Grundstück Nr. 5 (18 Meter breit[14]), das quer zu den anderen Grundstücken liegt, die ehemalige Römerstraße war. Sie wäre dann ein paar Meter weiter südlich verlaufen, als vom Landesdenkmalamt in die Karte eingetragen.

Das würde bedeuten, daß die Römerstraße bei der Festlegung der Flur- und Ortsgrenzen von Langwied[15], Römertshofen[16] und Albertshofen[17] noch erkennbar war. Sei es als Damm, als Kiesstreifen oder gar als Straße. Das muß deutlich vor 1179 gewesen sein, da bei den Ersterwähnungen die Dörfer bereits bestanden.

In der Gesamtschau wirkt es, als ob die Straße Albertshofen-Römertshofen ursprünglich zwei getrennte Wege waren, die in 35 Meter Abstand auf der Römerstraße endeten. Mit dem Wegfall der Römerstraße stückelte man dann die beiden Straßenteile zu einer durchgehenden Straße zusammen.

Abbildung Von der Straße Römertshofen-Franzbauer am Straßenblick nach Osten auf das Grunertshofener Holz.
Rot: Der Verlauf der Römerstraße.
[Aufnahme von Ulrich Bähr vom 01.07.2023]

Zufahrten zu Villae Rusticae

Villae Rusticae und Siedlungen

Im Bereich des untersuchten Römerstraßensegments gibt es nur ein Bodendenkmal, das explizit als „Villa Rustica“ ausgewiesen ist[18]: An der Straße von Albertshofen zum Sportplatz von Moorenweis.

Ansonsten gibt es zwei römische Siedlungen westlich und südwestlich von Jesenwang und eine dritte Siedlung nördlich von St. Willibald[19].

All diese Siedlungen und Villae benötigten Zufahrten zur Römerstraße. Ganz grundsätzlich werden solche Zufahrten bzw. Nebenstraßen praktisch nie als Bodendenkmal nachgewiesen. Sie waren vermutlich unbefestigte Feldwege, die mit den Jahrzehnten nach ihrer Nutzung spurlos zuwuchsen.

Villa Rustica bei Albertshofen

Abbildung Uraufnahme mit Albertshofen und Franzbauer
14: der später gebaute Hof „Franzbauer“
13: die Villa Rustica
grün: Die Straße von Albertshofen nach Römertshofen
blau: Die Straße von Albertshofen nach Langwied
gelb durchgezogen: Ein Teil der Straße von Albertshofen nach Römertshofen
gelb gepunktet: Eine vermutete Zufahrt von der Villa Rustica zur Römerstraße
dunkelblaue dünne Linie: Exkursionsroute vom 01.07.23 – die hier aber dem Fußweg von Jesenwang nach Langwied[20] folgte. Beim späteren „Franzbauer“ (14) kreuzte der Fußweg die Straße Albertshofen-Römertshofen.
[Quelle: Bayerische Vermessungsverwaltung, Lizenz CC BY 4.0]

Die Straße von Albertshofen nach Römertshofen umfährt den „Sandberg“ in einem weiten Bogen. Der Fußweg etwas näher am Sandberg bewältigt dabei auch nur maximal 8 Meter Höhenunterschied, obgleich er eine Senke durchläuft, was insgesamt zu ein paar zusätzlichen Gesamthöhenmetern führt. Warum also der Umweg für den Fahrweg?

Wenn wir die schnurgerade 240 Meter lange Strecke von der Römerstraße (9) bis zum Franzbauer (14) gedanklich um weitere 660 Meter schnurgerade verlängern (gelb gepunktet), dann kämen wir exakt zur Villa Rustica (13) von Albertshofen. Dies wäre also für die Villa Rustica die kürzeste Verbindung zur Römerstraße gewesen. Der Weg hätte eine Gesamthöhendifferenz von lediglich 6 Metern gehabt.

Abbildung Höhenprofil der vermuteten Zufahrt von der Römerstraße zur Villa Rustica

Allerdings kann man weder im LIDAR-Bild, noch in Luftaufnahmen irgendeinen Hinweis auf einen Weg an dieser Stelle erkennen. Spätere Flurgrenzen orientieren sich in keiner Weise an dieser gedachten Linie.

Abbildung Blick von der Römerstraße (Straßenknick in Straße nach Römertshofen) nach Süden auf den Franzbauer-Hof. Das ist der Straßenabschnitt zwischen (9) und (14) und könnte Teil der Zufahrt zu einer Villa Rustica weiter südlich gewesen sein.
[Aufnahme von Ulrich Bähr vom 01.07.23]

Möglicherweise ist also das Teilstück von der Römerstraße (9) bis zum Franzbauer (14) der letzte noch existierende Rest einer römischen Bauernhof-Zufahrt, der später bei Gründung von Albertshofen mitgenutzt wurde. Es war womöglich einfacher dieses noch nutzbare Stück in das Straßensystem einzubauen, als für den direkteren Weg eine komplett neue Schneise anzulegen.

Auffällig ist natürlich, daß sowohl die Straße von Römertshofen zur Römerstraße (9), wie auch der Straßenabschnitt Römerstraße-Franzbauer auf die Viereckschanze (10) führen, die zumindest zur Römerzeit noch sichtbar gewesen sein dürfte, wenn sie nicht sogar noch bewohnt war. Denkbar ist somit, daß hier auch eine Kreuzung von zwei keltischen Straßen vorliegt. Dann wäre die Straße nach Römertshofen mehr als 2000 Jahre alt.

Siedlung westlich von Jesenwang

Ein Magnetogramm auf der Fläche nahe der (auch) römischen Siedlung westlich von Jesenwang zeigte eine lineare Störung, die schwer zu beurteilen ist. Es könnte ein Weg gewesen sein. Der würde sich aber weder in Luftbildern, LIDAR-Relief, noch in Flurgrenzen der Uraufnahme bis zur Römerstraße fortsetzen.

Abbildung (Auch) römische Siedlung westlich von Jesenwang im “Bergholz”
Rot: Bodendenkmäler
Blaue Linie: Magnetische Störung im Boden
[Quelle: Bayerische Vermessungsverwaltung, Lizenz CC BY 4.0]

Relevanter könnten hier einige Grundstücksgrenzen sein:

Abbildung Ostrand des Grunertshofener Holz
Grün: Verlauf der Römerstraße
Rot: Grundstücksgrenzen
[Quelle: Bayerische Vermessungsverwaltung, Lizenz CC BY 4.0]

Siedlung südwestlich von Jesenwang

Diese Siedlung war jenseits des Wildmooses rund 1 km von der Römerstraße entfernt. Bislang bieten sich keinerlei Vermutungen an, wo der Zugangsweg zur Römerstraße verlaufen sein könnte.

Römerstraße in alten Büchern

Zeitzeugnisse

Natürlich geben alte Bücher immer einen veralteten Wissensstand wieder. Aber sie vermitteln uns doch immer wieder fast 200 Jahre alte authentische Beobachtungen. So erfahren wir, was die Bevölkerung vor Ort über die Römerstraße und ihren Verlauf wußte (ungefähr soviel, wie die meisten Bewohner Jesenwangs heute) und wie die Topographie an verschiedenen Stellen aussah, ehe Jahrhunderte intensiver Landwirtschaft und Flurbereinigung diese Befunde ausradierten.

Carl Weishaupt 1841

Zusammen­­fassung

Weishaupt geht davon aus, daß die Römerstraße über Althegnenberg lief und dokumentiert dann sehr analytisch, daß man dann bis Jesenwang keine Spuren einer Römerstraße findet und eine derartige Trasse ohnehin problematisch gewesen wäre.

Weishaupt beschreibt südlich von Langwied einen erhöhten Weg, der tatsächlich auffällig ist und heute teilweise noch erkennbar ist. Doch auch Weishaupt kann dieses kurze Stück nicht mit der Römerstraße in Verbindung bringen.

Weishaupt ist ein nüchterner, guter Beobachter und dokumentiert genau – und wenn eine Beobachtung nicht zu seiner Theorie paßt, dann benennt er dies auch.

Originaltext[21]

§ 6 Römerstraße bis Jesenwang.

Auf den weitern Zug der Römerstraße von hier aus zurückkommend, läßt sich bemerken, daß wenn sich derselbe nicht eine Meile südöstlich von Hegnenberg bei Jesenwang ganz deutlich als ein breiter erhabener gerade fortziehender Feldweg zeigte, der später zur wirklichen Hochstraße anwächst, man versucht seyn würde, von Hegnenberg aus seine Spur gegen Hattenhofen und Mammendorf hin zu suchen. Dieser wichtige Um stand zwingt aber, derselben in einer mehr südlichen Richtung nachzuforschen, und da sich gleich außer Hegnenberg ein großer Sumpf bis Luttenwang erstreckt, so mußte die Römerstraße, um diesem auszuweichen, einen starken Bug rechts machen, und sich auf Hörbach ziehen. Dieser südlichen Richtung wird sie ferner gegen Purk gefolgt seyn, wo sich hart oberhalb der Kirche ein alter viereckiger Burgstall unbekannten Ursprunges mit einem 12“ tiefen Graben, von ungefähr 500 Schritt[22] Umfang befindet; ob dieses abermal ein fester Punkt an dieser Straße gewesen seyn wird, steht jedoch zu bezweifeln.

Der Zug der Römerstraße dahin läßt sich kaum mehr nachweisen, sie scheint völlig untergegangen zu seyn, obwohl zu nächst von Hegnenberg der gerade südlich dahin ziehende breite Feldweg ihre ehemalige Richtung bezeichnen könnte. Jenseits Hörbach findet sich dann abermal ein breiter alter Feldweg, welcher auf der Anhöhe zwischen zwei Waldungen gänzlich verschwindet, doch erscheinen dann abwärts am Saume der linken Waldung bedeutende, nun gänzlich verlassene Altwege, und von Grunertshofen zieht sich nach Purk ein steiniger alter breiter Fahrweg, der jedoch nicht in gerader Linie führt, sondern eine sanft gekrümmte Richtung hat.

Mit Erreichung des Punktes Purk sind jedoch die Zweifel über den Lauf der Römerstraße in diesen Gegenden noch nicht beseitiget, da neuerdings Ungewißheit über ihren weitern Zug obwaltet. Es könnte nämlich sein, daß sie bereits bei Grunertshofen die Maisach passirt, und dann über Langwied und Römertshofen nach Jesenwang geführt hätte. Da diese Straße dann in ungezwungener Weise nach dem nördlichen Ende des letztern Dorfes geführt haben würde, wo sie wirklich noch sichtbar ist, so läßt sich gegen diese Richtungen zur Zeit nichts anders einwenden, als daß sie dann durch die 1/4 Stunde betragende Strecke von Grunertshofen bis Langwied durch Sumpf geführt haben müßte, welches sich nicht wohl annehmen läßt, da auch nebstdem in dem Walde zwischen Römertshofen und Jesenwang bisher keine Spur dieser Straße aufgefunden werden konnte; auch würde dieselbe durch diese Richtung einige Verkürzung erleiden, welches von Erlangung der nöthigen XXVII. M. P. ebenfalls abgeführt hätte.

Der andere Weg von Purk in kürzester Richtung über die Maisach führend, hat dieses für sich, daß sich wirklich gleich jenseits dieses Flußes ein Stück Hochstraße von ungefähr fünfzig Schritt[23] Länge zeigt[24], welches etwas unterhalb der Langwieder Mühle rechts die Anhöhe hinauf führt, wo man ein paar gegen vierzig Schritt[25] lange nun verlassene Altwege und Hohlgassen findet, und wo oben abermal eine Hochstraßenspur ist, die sich jedoch bald in eine gerade dahinziehende breite schlechte Straße verwandelt, an welcher sich eine Nußstaudenlinie zeigt, die sich im Walde verliert. Diese Gegend nennt man „die Lohe.“ Einige alte Männer nannten diese Stelle „die alte Hochstraße“ und selbst „Römerstraße“. In dieser Richtung fände sich also nicht allein etwas von einer Hochstraße und doppelten Hohlgasse, sondern auch Ruf und Namen einer solchen alten Straße besteht, zudem wurde die Sumpfung eigentlich ganz vermieden, und da dieser Weg etwas umführt, so ist dieses günstig für Erlangung der XXVII.M.P.; allein der weitere Verlauf einer Römerstraße zeigt sich bis Jesenwang auch nicht mehr, und die eingeschlagene Richtung der Straße, „in der Lohe“ würde zum südlichen Ende des benannten Dorfes führen, welches mit der am nördlichen Ende wirklich vorhandenen Römerstraße nicht wohl harmonirt, man müßte denn annehmen, die Straße hätte noch vor her im Walde eine Ausbeugung links gemacht, zu welcher Annahme jedoch das dortige Terrain nicht verleitet. Es wäre daher diese ganze Strecke von Alt-Hegnenberg einer nachträglichen sorgfältigen Untersuchung zu unterwerfen, welches am besten durch diejenigen geschehen könnte, so in diesen Gegenden vermöge ihres Dienstes und Berufes ansäßig sind, und hinlänglich Zeit, Lust und Einsicht besitzen, um sich solchen Untersuchungen wiederholt unterziehen zu können.

Abbildung Uraufnahme von Langwied – Versuch der Lokalisierung der „Hochstraße“
A: Die Mühle
B: „etwas unterhalb der Mühle“ 50 Schritt Hochstraße
C: eine Anhöhe von „40 Schritten“, in denen Hohlwege hätten sein können
C-D: „oben abermal eine Hochstraßenspur“
D: „gerade dahinziehende breite schlechte Straße“
[Quelle: Bayerische Vermessungsverwaltung, Lizenz CC BY 4.0]

Abbildung LIDAR-Reliefbild südlich von Langwied
C: eine Anhöhe von „40 Schritten“, in der tatsächlich schwache Hohlwege erkennbar sind
rot umrandet: der erhöhte ehemalige Fußweg, der eine „Hochstraßenspur“ sein könnte
[Quelle: Bayerische Vermessungsverwaltung, Lizenz CC BY 4.0]

§ 7 Römerstraße bis Schöngeising

Von Jesenwang an schwindet endlich jeder Zweifel über den Zug der Römerstraße. Sie ist zwar am nördlichen Ende dieses Ortes nichts anderes, als ein nur mäßig breiter und keineswegs hochstraßenartiger Feldweg, allein schon bei der nahen St. Willibaldskapelle, die unmittelbar auf der Römerstraße er baut ist, wird sie deutlich marquirte Hochstraße, ist 15–16 Schuh[26] [27] breit und 1 – 1 1/2 Schuh[28] hoch, jedoch ohne Straßgräben; auch sind keine Kiesgruben an ihrer Seite bemerklich. Sie zieht eine leichte Wendung rechts annehmend, in südöstlicher Richtung als ein dermal noch befahrner Feldweg durch die Fluren, und läßt auf eine Viertelstunde Entfernung die Dörfer Babenried und Landsberied links liegen, wobei zu bemerken ist, daß der im Atlasblatte Landsberg angegebene schmale Waldstreifen, rechts der St. Willibaldskapelle dermal gar nicht mehr besteht, sondern späteren Culturen weichen mußte.

Ignaz Joseph von Obernberg 1843

Zusammen­fassung

1843 war der Weg der Römerstraße von Osten bis St. Willibald bekannt und gesichert. Von dort weiter westlich scheint es lediglich Vermutung gegeben zu haben[29]. Der Autor Ignaz von Obernberg[30] erwägt und verwirft die Theorie, daß die Römerstraße von Jesenwang über Adelshofen, Luttenwang, Hörbach nach Althegnenberg führte und von dort nach Westen der damaligen Chaussee folgte.

Alternativ erwägt er eine direkte Verlängerung der Römerstraße ab Jesenwang, was durch Römertshofen geführt hätte und weiter zwischen Langwied und Purk nach Steinbach.

Den heute als Bodendenkmal eingetragenen Verlauf mit seinem Doppelschwenk um die Anhöhe des Grunnertshofener Holzes erkennt er nicht.

Im Gegensatz zu Carl Weishaupt beschreibt von Obernberg die Topographie ungenauer. Im Prinzip konstruiert er die Wegführung der Römerstraße bei Jesenwang basierend auf einem kurzen Stück Wegdamm, den auch Carl Weishaupt beobachtet hat. Das führt bei von Obernberg aber nicht zu Zweifeln oder einschränkenden Bemerkungen bei seiner Theorie.

Originaltext

Im „Oberbayerischen Archiv für vaterländische Geschichte“[31] schreibt Ignaz Joseph von Obernberg:

[…]

Ehe ich dem Orte nahe kam, erschien mir zur Linken die von Südosten heranziehende römische Hochstraße mit dem St. Willibalds-Kirchlein, welches auf ihr seinen Standort hat. Ihre Erhabenheit endiget sich hier gegen den südwärts in’s Dorf ziehenden Fahrweg, und ihre Richtung zeiget an, daß sie das Dorf Jesenwang nicht betreten habe, sondern gerade fort auf der nordwestlichen Seite zu erforschen sey.

Dieses bestätigte mir auch ein in der Umgegend wohlkundiger Mann, der mir da, wo die Römerstraße aufhört als Hochweg sichtbar zu seyn, entgegen kam, und im Gespräche über das Revier und dessen Inhalt bestimmt aussprach, „daß die Römerstraße ihren Zug gerade hin über die nahe, nordwestwärts ansteigende Höhe fortgesetzt habe, nämlich zwischen dem nördlichen Ende des Dorfes Jesenwang und der etwas mehr entfernt stehenden Bergkirche, so daß sie oben drei alte Linden Berührte.“

Dieser Zuglinie wird sich auch versichert halten, wer das topgraphische Atlasblatt Landsberg überschaut; nur entsteht dann aus der Ansicht eines nach Adelshofen sich wendenen Feldweges die Ungewißheit, ob dieser als Fortsetzung der Römerstraße zu betrachten und zu verfolgen sey, oder ob man sich nach der linken Seite in die Gegend von Langwid und Römertshofen zu begeben habe? Die erstere Richtung würde über Luttenwang und Hörbach nach Haltgegnenberg führen, wo unsere Chaussee von Augsburg her eintrifft, und der Herr Verfasser jener schätzbaren Beiträge den Wendepunkt der Mehring her einst gebahnten römischen Hochstraße zu finden glaubte, wenn die Untersuchung derselben in den weiter vorliegenden Revieren für diese Meinung günstige Resultate zum Erfolg haben würde.

Hierüber geben die einschlägigen Detailblätter der Steuerkataster-Karte des könglichen Landgerichtes Bruck so weit Aufschluß, als sie nach größerem Maßstabe ein Bild, sowohl der Terrains-Gestaltung, als der durchziehenden Feldwege darbieten, wovon dieser oder jener seiner Richtung gemäß die Spuren der alten Römerstraße anzudeuten scheinen möchte.

So erblicken wir auf dem Blatte N.W.II.14 eine Weglinie, welche aus der Flur des Dorfes Jesenwang völlig gerade fort zum nordwestlichen Ende zieht, daselbst in’s Blatt III. 15 übergeht, hier durch den östlichen Theil des Dorfes Adelshofen, und seine Felder nach der Maisachbrücke sich wendet, und jenseits derselben (wider Erwartung) dem linken Ufer aufwärts folgend das Blatt verläßt. Im anstoßenden Blatte III.16 erscheint dieser Weg nicht ohne, zwar leichte Beugungen durch die nördliche Flur von Grunertshofen im Zuge nach Luttenwang begriffen, und tritt oben an jenem Punkte in’s Blatt IV.16 über, wo von Osten her zwei Drittel von dessen Länge sich endigen. Von da hinweg ziehen die Linien dieser Feldstraße gegen das an der nordwestlichen Ecke liegende Dorf Hörbach hinan, und erreichen das nur ein halbes Stündchen weit entfernte Althegnenberg nebst der nach München führenden Chaussee, welche den einst befestigten Ort passirt, und die Vermuthung zu begründen scheint, die alte Hochstraße sey in dieselbe verwandelt, und erst bei jenem Dorfe beseitiget worden.

Möglich allerdings ist es daß die Römer die beschriebene Gegend für ihre Hochstraße zum Durchgang gewählt hätten. Aber die wirkliche Annahme dessen wird bedenklich erscheinen, wenn man im Atlasblatte Landsberg das Terrain im Ganzen betrachtet, die hierauf angezeigten Weglinien mit einander vergleicht, und den Umstand wahrnimmt, daß die Römerstraße bei Althegnenberg eine gewaltsame Wendung nach Westen hätte nehmen, also einen rechten Winkel mit der bisherigen (nordwärts gerichteten) Zuglinie bilden müssen.

Mehr wird eine andere Richtung Beifall finden, die von der oben schon berührten Anhöhe bei Jesenwang unsern Blick gerade fort nach Römertshofen leitet. „Hier kommt auf den Gründen, die nach dem folgenden Langwid gehören, ein Stück der Straße erhaben wieder zum Vorschein[32] – die Bauern nennen es das Sträßl. Dieses nimmt seinen Anfang auf einem öden Grunde des Müllers[33] von Langwid, und macht einen Theil des sogenannten Bierweges[34] aus, der von Langwid nach Bruck bei Fürstenfeld führt, und zum Transport dieses Getränkes gebraucht wird.“

„Die Erhabenheit der Straße verliert sich aber nach einer Länge von ungefähr 1000 Schuhen[35] bei der Wechselwiese des Obermüllers[36] von Grunertshofen, und des Gastwirths[37] von Luttenwang, durch welche die Maisach fließt.“ – Das Atlasblatt Landsberg aber stellt den Zug dieses Hochwegs als beginnend zu Langwid und fortsetzend über Grunertshofen bis Steinbach dar, indem zwei Linien denselben auszeichnen[38].

Da jedoch auch hier eine ungewöhnliche und etwas starke Beugung auffällt, die überdieß unnöthig gewesen zu seyn scheint, wird nach der Lage der Ortschaften mit mehr Sicherheit die Annahme statt finden, daß die Römerstraße von Römertshofen hinweg zwischen Burk und Langwid unmittelbar nach Steinbach ihren Zug genommen habe[39]. Diese Richtung ist die natürlichste in berührter Gegend, und von dem während früherer Vermessungs-Geschäfte mit Lokalkenntnissen bereicherten königl. Revisor bei der Steuerkataster-Commission, Peter Freiherrn von Rhistler anerkannt, indem er sie mit zwei punktirten Linien in seiner geographischen Karte von Oberbayern bei Steinbach zur Anschauung gebracht hat[40].

Sagen

Langwied

Eine Flurbegehung in Langwied mit Würdenträgern des Klosters Wessobrunn führte zu den Resten der römischen Via Claudia Augusta, die zwischen den Flurteilen „am Moorenweiser Weg“ und „an der Roten Tanne“ liegt. Dort erschien der Teufel[41].

Exkursion am 01.07.23

Exkursion

Am 01.07.23 untersuchten Mitglieder der Arbeitsgruppe „Altwege FFB“ die Reste der Römerstraße vor Ort. Mit dem Rad wurde diese Route abgefahren (auf der Karte blau):

Abbildung Die Römerstraße bei Jesenwang und die erwähnten Sehenswürdigkeiten
Rot: Die Römerstraße und weitere Bodendenkmäler
Blaue Linie: Der Weg der Exkursion
Blaue Zahlen: Die Sehenswürdigkeiten
[Quelle: Bayerische Vermessungsverwaltung, Lizenz CC BY 4.0]

Abbildung Exkursionsteilnehmer [Aufnahme von Ulrich Bähr am 01.07.2023]

Sehenswürdig­keiten entlang der Strecke

Der GPX-Track der Route kann heruntergeladen werden. Er beginnt und endet am S-Bahnhof-Schöngeising. Die Gesamtstrecke ist 21 km lang und in 1,5 Stunden reiner Fahrzeit gut zu bewältigen. Einkehrmöglichkeiten: Dorfwirt in Landsberied, Indisches Lokal Nurmahal in Jesenwang, Gaststätte Bella Vita in Jesenwang und das Restaurant Fly In am Flughafen Jesenwang.

  1. Kirche St. Willibald. Als mittelalterliche Kirche bereits für sich eine Besonderheit. Aber sie steht auch exakt auf der Römerstraße, wie Ausgrabungen bewiesen.
  2. Unter den Vorgärten der modernen Häuser fand man Körpergräber des Frühmittelalters mit Waffenbeigaben. Sie lagen direkt an der Römerstraße. Später hieß die Flur dort „Am Hochweg“, was ein weiterer Hinweis darauf ist, daß dieser Teil der Römerstraße noch lange funktional blieb.
  3. Auch direkt an der Römerstraße lag eine frühmittelalterliche Siedlung.
  4. An der T-Kreuzung, an der es nach Adelshofen geht, endet der nachweisbare Teil der Römerstraße. Ab da können wir nur noch über Stichstraßen zu Stellen im Grunertshofener Holz vorstoßen, an denen die Römerstraße (vermutlich) verlief.
  5. Von einer spätkeltischen (Latènezeit) Viereckschanze ist nichts mehr zu sehen. Dort ist nur noch eine flache Wiese.
  6. Im Wald wurden Brandgräber der mittleren römischen Kaiserzeit am Straßenrand gefunden. Man kann ein Stück weit einen modernen Forstweg (den es in der Uraufnahme so noch nicht gab) parallel der Römerstraße in den Wald gehen bis dieser Weg wegen des nahen Flughafens gesperrt ist.
    Südlich dieser Kreuzung steigt das Gelände stufig an, aber nur im LIDAR-Bild kann man erkennen, daß hier eine langstreckte flache Bodenstruktur verläuft, die wohl den Rest des römischen Straßendamms darstellt.
  7. Von einer spätkeltischen (Latènezeit) Viereckschanze ist nichts mehr zu sehen. Dort ist nur noch eine flache Wiese.
  8. Die Einfahrt in den Wald ist hier platzartig erweitert. Von der Römerstraße findet man keine Spur mehr. Aber man sieht sehr deutlich mehrere parallele Rinnen im Wald, die man als alte Hohlwege in das Gailerholz bzw. Adelshofener Holz ansehen kann.

Abbildung Westrand des Gailerholzes/Grunertshofener Holzes
blau: Der gefahrene Weg der Exkursion.
grün: Der Verlauf der Römerstraße, von der hier nichts mehr erkennbar ist.
gelb: Hohlwege
rot: geschotterter moderner Weg.
[Quelle: Bayerische Vermessungsverwaltung, Lizenz CC BY 4.0]

  1. Die Straße von Albertshofen und Franzbauer nach Römertshofen macht auf der Römerstraße einen auffälligen Knick.
  2. Von einer spätkeltischen (Latènezeit) Viereckschanze ist nichts mehr zu sehen. Dort ist nur noch flaches Feld.

Ausblick

Lohnenswerte Aktionen

Es könnte sich lohnen das Grunertshofener Holz im Winter ohne Laub abzulaufen. Womöglich kann man den Straßendamm dann erkennen.

Drohnenpiloten könnten westlich des Flughafens (wo vermutlich Flugverbotszone ist) und zwischen Franzbauer und Römertshofen (und westlich bis zur Maisach) bei perfektem Licht und der richtigen Vegetationsphase evtl. einen gutes Bild schießen, mit Spuren der Römerstraße. Auch zwischen dem Franzbauer-Hof und der südlich davon gelegenen Villa Rustica kann man evtl. mit viel Glück den Rest eines Weges mit der Drohne photographieren.

Selbstverständlich sollte die Untersuchung der Römerstraße weiter westlich in gleicher Weise fortgesetzt werden.

Mit alten Steuerlisten sollte aufgeklärt werden, welche Flurstücke in Langwied „am Moorenweiser Weg“ und „an der Roten Tanne“ hießen.

Literatur

Alexander Zeh. „Zur Renovierung der Kapelle St. Maria in Römertshofen“. Amperland, 1993.

Andrian-Werburg, Irmtraut von. Die Benediktinerabtei Wessobrunn. Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz 2. Berlin: Walter de Gruyter, 2001.

Carl Weishaupt. Beiträge zur Kenntniß des Römerstraßenzuges von Augusta Vindelicorum bis Juvavo und dessen nächsten Umgebungen. Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte 3. München, 1841.

Clemens Böhme. „Zwölfhundert Jahre Jesenwang – Aus der Frühgeschichte eines oberbayerischen Dorfes“. Amperland, 1973.

Ignaz Joseph von Obernberg. „Bemerkungen über einen Theil des Zuges jener römischen Hoch- und Heerstraße, welche von Augusta der Vindeliker nach Juvavia geführt hat.“, 283–88. Oberbayerische Archive für vaterländische Geschichte Band VI 4. Historischer Verein von Oberbayern, 1843.

Joseph Wörl und Paul Weigl. Jesenwanger Heimatbuch. Gemeinde Jesenwang, Schmid, 1983.

Landesamt für Digitalisierung,Breitband und Vermessung. „Luftbildrecherchestation“, o. J. https://www.ldbv.bayern.de/vermessung/luftbilder/recherchestation.html.

Reitzenstein, Wolf-Armin. Lexikon bayerischer Ortsnamen: Herkunft und Bedeutung ; Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz. München: Beck, 2006.

Schinzel-Penth, Gisela, und Heinz Schinzel. Sagen und Legenden um Fürstenfeldbruck und Germering: aus dem Gebiet des Landkreises Fürstenfeldbruck. Andechs-Frieding: Ambro Lacus, Buch- und Bildverl, 1996.

Steidl, Bernd. „Einige Aspekte zur Verkehrsinfrastruktur und zu den Vici in Raetien“. In Römische Vici und Verkehrsinfrastruktur in Raetien und Noricum. Colloquium Bedaium Seebruck, 26.-28. März 2015, 68–83. Schriftenreihe des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege 15. München, 2016. https://www.academia.edu/29824791/Bernd_Steidl_Einige_Aspekte_zur_Verkehrsinfrastruktur_und_zu_den_Vici_in_Raetien._In_R%C3%B6mische_Vici_und_Verkehrsinfrastruktur_in_Raetien_und_Noricum._Colloquium_Bedaium_Seebruck_26.-28._M%C3%A4rz_2015._Schriftenreihe_des_Bayerischen_Landesamtes_f%C3%BCr_Denkmalpflege_15_M%C3%BCnchen_2016_68-83?email_work_card=title.

  1. Freisinger Tradition Nr. 61

  2. Reitzenstein, Lexikon bayerischer Ortsnamen.

  3. Jesenwang (D-1-7832-0137), Römertshofen (D-1-7832-0149), Moorenweis (D-1-7832-0138)

  4. Steidl, „Einige Aspekte zur Verkehrsinfrastruktur und zu den Vici in Raetien“.

  5. Wie bei vielen Orten in der Gegend sehen wir (beim „Ziegelstadel“ im „Schweißwinkel“) eine Gabelung der Straße vor dem Ortseingang. Üblicherweise wird einer der Gabelwege allerdings am Ort vorbeigeführt. In Jesenwang kommen die beiden Gabelwege allerdings schon am Ortseingang wieder zusammen.

  6. Clemens Böhme, „Zwölfhundert Jahre Jesenwang – Aus der Frühgeschichte eines oberbayerischen Dorfes“ nennt sie „Salzstraße“.

  7. In älteren Luftbildern von vor der Flurbereinigung bis 1963 (Landesamt für Digitalisierung,Breitband und Vermessung, „Luftbildrecherchestation“) kann man gar keine Verfärbungen an dieser Stelle sehen. Das kann aber auch einfach nur an den Vegetations- und Feuchtigkeitsbedingungen zu den Momenten der Aufnahmen liegen. [Bild 61055_0_41658 vom 24.06.61. Bild 61055_0_41659 vom 24.06.81 (das aber zumindest Schatten aufweist, die von Gruben am Straßenrand herrühren können).]

  8. laut E-Mail von Marion Fliecker vom 10.07.23, deren Familie damals Eigentümer des Feldes war.

  9. Joseph Wörl und Paul Weigl, Jesenwanger Heimatbuch.

  10. im Flurstück 2912

  11. Flurstück 2940

  12. Alexander Zeh, „Zur Renovierung der Kapelle St. Maria in Römertshofen“.

  13. Laut Fürstenfeldbrucker Zeitung vom 10.12.1931

  14. Das entspricht der nachgewiesenen Breite der Römerstraße bei der Amper in Schöngeising zwischen den beiden Randgräben incl. unbefestigtem Randstreifen.

  15. Ersterwähnung 1470

  16. Ersterwähnung 1179

  17. Den Zehntbesitz zu Albericheshoven bestätigte Papst Alexander IH. dem Kloster in seinem Schutzprivileg von 1179 (KU W 7). Andrian-Werburg, Die Benediktinerabtei Wessobrunn, 249.

  18. Bodendenkmalsakte D-1-7832-0162

  19. Diese Siedlung und mögliche Zufahrten sind weitgehend modernen Kiesgruben zum Opfer gefallen.

  20. Siehe dazu auch https://geschichte-ffb.de/jesenwanger-bergholz

  21. Carl Weishaupt, Beiträge zur Kenntniß des Römerstraßenzuges von Augusta Vindelicorum bis Juvavo und dessen nächsten Umgebungen.

  22. 500 Schritt = 340,5 Meter

  23. 50 Schritt = 34,05 Meter

  24. Das dürfte die gleiche Stelle sein, die Obernberg so beschreibt: „die Bauern nennen es das Sträßl. Dieses nimmt seinen Anfang auf einem öden Grunde des Müllers von Langwid, und macht einen Theil des sogenannten Bierweges […], der von Langwid nach Bruck bei Fürstenfeld […] führt“

  25. 40 Schritt = 27,24 Meter

  26. Das dürfte nicht mehr der „Münchner Fuß“ sein à 291,8593 mm, sondern der am 28.02.1809 festgelegte „Bayerische Fuß“ à 291,859164 mm (129,38 Pariser Linien). Ab 01.01.1872 betrug der „Bayerische Fuß“ 291,859206 mm. [https://deacademic.com/dic.nsf/dewiki/62827]

  27. 4,4 m bis 4,7 m

  28. 0,3 m bis 0,44 m

  29. obwohl Clemens Böhme, „Zwölfhundert Jahre Jesenwang – Aus der Frühgeschichte eines oberbayerischen Dorfes“ einen Plan von 1800 zitiert (HStA, Plansammlung 1184), der die Römerstraße durchaus korrekt wiedergibt. .

  30. Ignaz Joseph Edler von Obernberg (* 21. November 1761 in Amberg; † 23. März 1845 in München)

  31. Ignaz Joseph von Obernberg, „Bemerkungen über einen Theil des Zuges jener römischen Hoch- und Heerstraße, welche von Augusta der Vindeliker nach Juvavia geführt hat.“

  32. Wenn es im damaligen Ortsgebiet von Langwied lag, dann kann es nur diese hier rot markierte Strecke sein (falls der Autor tatsächlich die Römerstraßen-Trasse beschreibt):


    [Quelle: Bayerische Vermessungsverwaltung, Lizenz CC BY 4.0]

  33. Der Müller von Langwied hat Hof #1. Natürlich sind sehr viele Äcker und Wiesen in seinem Besitz. Es dürfte das selbe Straßenstück sein, daß Weishaupt so beschreibt: „gleich jenseits dieses Flußes ein Stück Hochstraße von ungefähr fünfzig Schritt Länge zeigt, welches etwas unterhalb der Langwieder Mühle rechts die Anhöhe hinauf führt“
    Über die Fortsetzung Richtung Bruck schreibt er: „wo oben abermal eine Hochstraßenspur ist, die sich jedoch bald in eine gerade dahinziehende breite schlechte Straße verwandelt, an welcher sich eine Nußstaudenlinie zeigt, die sich im Walde verliert. Diese Gegend nennt man „die Lohe.“ Einige alte Männer nannten diese Stelle „die alte Hochstraße“ und selbst „Römerstraße“.

  34. Ein „Bierweg“ ist auf keiner der Karten eingezeichnet. Meist hat dieses „Bier“ auch nichts mit Biertransport zu tun, sondern mit „Pier“, der alten Schreibweise für Birne – also der Weg durch den Birnen-Garten etc. Als Weg von Langwied käme der Weg über Adelshofen-Pfaffenhofen-Hirschtürl-Eitelsried-Aich in Frage. Der wäre weit weg von der tatsächlichen Römerstraße.

  35. 292 Meter

  36. Die „Obermühle“ von Grunertshofen ist Hof #25. Falls die genannte „Wechselwiese“ auf Grunertshofener Flur lag, dann beschreibt der Autor eine Stelle sehr weit nördlich der tatsächlichen Römerstraße. Aber natürlich könnte die Wiese auch auf Langwieder Gebiet gewesen sein. Es handelt sich hier jedenfalls nur um eine einzige Wiese, die abwechselnd vom Obermüller und vom Luttenwanger Wirt genutzt wurde.

  37. Der „Wirt“ von Luttenwang ist Hof #9. Durch Luttenwang fließt die Maisach aber in der Uraufnahme nicht. Es muß sich also bei der Wiese definitiv um eine Wiese eines jeweils Ortsfremden handeln. Man müßte die Steuerunterlagen einsehen, um den Standort dieser Wiese zu klären.

  38. Das wäre dann die heute noch existierende Straße Langwied-Grunertshofen-Steinbach. Allerdings würde sich diese Straße in Grunertshofen im 90°-Winkel nach Westen wenden, was der Autor für Römerstraßen eigentlich als untypisch erachtet. Die „zwei Linien“ stehen in der Uraufnahme für eine Fahrstraße, die dort tatsächlich eingezeichnet ist.

  39. Damit liegt der Autor definitiv falsch.

  40. Die Steuerkaster-Commission war für die Uraufnahme zuständig. Dort gibt es bei Steinbach keine „zwei punktirten“ Linien. Wenn es sie gäbe, dann wäre das das Symbol für einen „unterirdischen Kanal“. Womöglich verfügte von Obernberg über ein Katasterkarten-Exemplar mit einer von Hand eingezeichneten Linie.

  41. Schinzel-Penth und Schinzel, Sagen und Legenden um Fürstenfeldbruck und Germering, 193 in der Sage „Der Teufelstritt in der Langwieder Kirche“.

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