Altweg Gilching-Wildmoos (und evtl. bis Unteralting-Grafrath)

von Ulrich Bähr mit Manfred Gehrke

Zusammenfassung

Inhalt

Hohlwege in der Reliefkarte deuten auf einen Weg von Unteralting nach Gilching, der in der Uraufnahme nicht erfaßt ist.

Ein Weg zwischen Feuchtgebieten

Verlauf

Auf dem „Langen Berg“ nördlich des Jexhofes in (82296 Schöngeising) erkennt man im Reliefbild eine Kette von Hohlwegen, die auf einen Ost-West-Weg hindeuten:
von 82205 Gilching
über 82205 Wiesmath (Gilching)
nördlich des Wildmooses
am Kellerbach entlang herab zur Straße Schöngeising-Mauern.

In der Ebene vor Gilching sind keine Hohlwege erkennbar[1]. Dort könnte der Weg aber auf einen in der Uraufnahme eingetragen Fahrweg gemündet haben, der in die heutige Rottenrieder Straße nach Gilching führt.

Abbildung Der Verlauf des vermuteten Weges
Links die Kreisstraße FFB7 von Mauern nach Schöngeising
rote Linien: Wege, die in der Uraufnahme eingezeichnet sind
gelbe Striche: Furchen / Hohlwege, die im LIDAR-Reliefbild erkennbar sind.
[Karte: Bayerische Vermessungsverwaltung. CC BY 4.0]

Fortsetzung nach Westen?

Westlich der Straße Mauern-Schöngeising setzen sich die Hohlwegstücke nicht fort. Allerdings ist in der Uraufnahme ein Weg über den Höhenrücken „Wolfszange“ eingetragen, der ursprünglich direkt nach 82284 Unteralting (Grafrath) führte[2].

Geologische Bedingungen

Der Weg schlängelt sich geschickt zwischen den kleinen Sumpfgebieten hindurch, die sich in den Tälern zwischen den aufeinandergestaffelten würmzeitlichen Endmöränen gebildet haben.

Abbildung Übersichtsbodenkarte von Bayern 1:25.000 (grün: Sumpf)
rote Linien: Wege, die in der Uraufnahme eingezeichnet sind
gelbe Striche: Furchen / Hohlwege, die im LIDAR-Reliefbild erkennbar sind.
[Karte: Bayerische Vermessungsverwaltung. CC BY 4.0]

Alter

Grundsätzlich kann man das Alter von Hohlwegen nicht schätzen. Vor 1863 (dem Ende der Uraufnahme) bestand der Weg jedenfalls nicht mehr[3].

Verwendung

Entlang des Weges gab es nur einen Einzelhof: Den Jexhof (Grundherr Kloster Fürstenfeld). Die Jexhof-Bauern waren immer nach Schöngeising orientiert – es ist fraglich, daß sie zusätzlich eine Verbindung nach Gilching benötigt hätten.

An Bodendenkmälern wurden entlang dieses Weges nur vereinzelte Grabhügel gefunden. Wölbäcker sind in den Wäldern dort keine erkennbar.

Der Weg könnte als Forstweg zur Erschließung des Waldes gedient haben. Südwestlich von Rottenried heißt ein Waldstück „Grafrather Holz“. Das Kloster Grafrath (bzw. der spätere Rechtsnachfolger Kloster Dießen) hätte darüber sein Holz abtransportiert haben.

Eine Beziehung zwischen Gilching und Unteralting ist nicht bekannt. Womöglich ist der Weganteil vom „Grafrather Holz“ nach Gilching somit nur ein zufällig in das Muster passender Holzweg.

  1. Allerdings hat das „Grafrather Holz“ durchaus Hanglagen, wo ein Weg Hohlwege hinterlassen müßte. Womöglich mündete der Weg auch in den heute noch existierenden Weg, der zwischen Hausnummer 5 und 6 von der Rottenrieder Straße nach Süden abzweigt.

  2. Siehe dazu auch: https://geschichte-ffb.de/der-wolfszangenweg-von-schoengeising-nach-unteralting

  3. Das genaue Alter dieses Katasterblattes müßte noch geklärt werden. Das Positionsblatt #689 von Bruck wurde jedenfalls 1871 herausgegeben.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent mit Real Cookie Banner