Altweg von Schöngeising nach Unteralting über die Wolfsschanze

Der Wolfszangenweg von Schöngeising nach Unteralting

(Artikel von Ulrich Bähr)

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Zusammen­fassung
Zusammen­fassung

Offenbar gab es einen Fahrweg von Schöngeising nach Unteralting.

Wolfszangenweg

Dieser Altweg zeichnet sich ab zwischen Schöngeising und Unteralting:

Abbildung Geobasisdaten: Bayerische Vermessungsverwaltung Nr. 2202-003454
gelber Stern: Kirche St. Mauritius von Unteralting
grün: Fahrwege in der Uraufnahme
blau: Fußwege in der Uraufnahme
rote Dreiecke: tief eingeschnittene Hohlwegbündel im Abhang der Wolfszange
orange: lineare Furchen im Geländemodell – teilweise auf modernen Wegen.
(N): Neufeld
(W): Der Wolfszangenweg beim Abzweig zum Schöngeisinger Friedhof/Sportplatz
(G): Grabhügel

Das Hohlwegbündel (W)von Abbildung 2 südlich der Grabhügel kann fortgesetzt werden bis Unteralting. Dabei überwindet dieser Weg in tiefen Hohlwegen den Höhenrücken der sogenannten Wolfszange. Dann fehlt ein Stück, da hier im „Neufeld“ Ackerland verteilt wurde in schmalen Streifen. So wurde dieser Bereich flachgepflügt. In direkter Fortsetzung kann man aber in der Uraufnahme einen Fußweg erkennen, der in einen Fahrweg übergeht (der heutigen Adalmuntstraße).

Hohlwege

Außerhalb Schöngeisings findet man auf der Strecke nach Mauern diese Situation auf Höhe des Abzweigs zum neuen Friedhof und Sportplatz:

Abbildung Geobasisdaten: Bayerische Vermessungsverwaltung Nr. 2202-003454
dunkelgrün: ehemalige Fahrstraßen in der Uraufnahme („grüner Altweg“)
blau: ehemalige Fußwege in der Uraufnahme. Der moderne Weg musste teilweise nach Osten verlegt werden, da dort heute der Wertstoffhof ist.
orange: heute noch sichtbare Furchen (evtl. von Altwegen) im Geländerelief
schwarz: heute noch existierender Weg durch den Wald („schwarzer Altweg“)
rot: In der alten Karte eingezeichneter Weg – angepasst an noch existierende Furchen
hellgrüner Streifen: Hinweis auf Altweg in der alten Karte
(K): Kiesgrube in der Uraufnahme. Es gibt sie heute noch.
(X): In der alte Karte nicht vermerkter flacher Hügel
(W): Wolfszangenweg nach Unteralting

Das Hohlwegbündel (W) lässt sich fortsetzen Richtung Unteralting.

Hügelgräber

Frappierend ist, dass dieser Weg von Schöngeising mehrere Gruppen von Hügelgräbern verbindet:

  • südlich des „Neufeld“ von Unteralting (und vermutlich ursprünglich auch im Neufeld selbst)[1]
  • am neuen Friedhof von Schöngeising[2]
  • und in linearer Verlängerung der Straße Schöngeising-Mauern die eingeebneten Hügelgräber[3] neben der eingeebneten Viereckschanze[4]

Das könnte auf einen sehr alten Weg hindeuten.

Zeitliche Entwicklung

Ein Gutteil der Wege bestand zur Zeit der Uraufnahme noch. Um das Neufeld wurde der Weg nach dessen Feldverteilung wohl herumlegt. Interessant ist das Anschlussstück von der Wolfzangenanhöhe bis zur heutigen Mauerner Straße: Es ist die direkte Verbindung des Wolfszangen-Hohlwegs mit den heute noch erkennbaren flach gefurchten Hohlwegbündel zu den Grabhügeln beim Schöngeisinger Friedhof/Sportplatz. Und doch fehlt diese Verbindung in der Uraufnahme. In moderneren topographischen Karten ab 1900 (bis heute) ist der Weg jedoch eingezeichnet. Da diese Verbindung Wölbäcker kreuzt, muss er frühneuzeitlich sein.

Auf Schöngeisinger Fluren scheint der Weg näher an der Amper die deutlich ältere Verbindung Richtung Unteralting gewesen zu sein, denn die Feldgrenzen nehmen alle Bezug auf ihn. Tatsächlich wäre ein Anschluss an den Weg von Unteralting bis zum Neufeld denkbar. Das Neufeld wird durch einen Weg auf einem Damm geteilt – der könnte könnte zu diesem Amperweg geführt haben. Der fiktive Weg würde auch an dem frühgeschichtlichen Plingernfeld[5] (Bergbau) vorbeiführen, was durchaus für eine ältere Straßenanbindung sprechen kann. Andererseits hätte der Weg im Wald eine Steigung nehmen müssen und dort sind keine Anzeichen eines Hohlwegs erkennbar.

In Schöngeising wäre der „Amperweg“ durch die bronze- und hallstattzeitliche Siedlung südlich von Schöngeising gegangen. Eine Amperquerung bei der Amperinsel wäre möglich. Die Verlängerung des heutigen Scherrerwegs könnte eine Fortsetzung dieses Weges sein. (Es ist ohnehin erstaunlich, dass neben der heutigen Brucker Straße im Abstand von nur einer Feldbreite von 125 m ein paralleler Weg existierte.)

Fazit: Es ist nicht ausgeschlossen, dass es einen sehr frühen Weg Unteralting-Sunderburg-Schöngeising gab.

Am Ende der Aufgabe der Wölbäcker wurde der Weg über die Wolfzange gelegt. Als Unteralting die Felder im Neufeld verteilte, wurde der Weg um das Neufeld herumgelegt.

  1. Bodendenkmal D-1-7833-0022

  2. Bodendenkmal D-1-7833-0019

  3. Bodendenkmal D-1-7833-0020

  4. Bodendenkmal D-1-7833-0159

  5. Bodendenkmal D- 1-7833-0384

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