Adrian von Riedl: Die Poststraße München-Bruck-Augsburg im Jahre 1805

Ulrich Bähr, Toni Drexler, Klaus Köppe

Adrian von Riedl (1746-1809) (Kupferstich von J.C. Schleich nach einem Gemälde von J.G. Edlinger)

Reise Atlas

1805 veröffentlichte Adrian von Riedl seinen Reiseatlas von Baiern bereits in seiner 3. Auflage.

Das Buch enthält für viele Teile Bayerns die ältesten kartographierten Straßen. [Zur zugehörigen Karte gab es bereits einen Blog-Beitrag.] . Zudem bot es dem Reisenden interessante Informationen über die Orte am Wegesrand, die die Kutschfahrten sicher ein wenig kurzweiliger werden ließen.

Heute ist das Buch ein interessantes Zeitzeugnis für die Erforschung alter Straßenverläufe.

Quelle

Reise-Atlas von Baiern, Dritte Lieferung.

Reise Atlas von Bajern oder Geographisch-geometrische Darstellung aller bajrischen Haupt- und Landstraßen mit den daranliegenden Ortschaften und Gegenden : nebst Kurzer Beschreibungen alles dessen, was auf und an einer jeden der gezeichneten Straßen für den Reisenden merkwürdig seyn kann

Autor / Hrsg.: Riedl, Adrian von ; Riedl, Adrian von

Verlagsort: München | Erscheinungsjahr: 1805 | Verlag: Lentner

Signatur: 4 Bavar. 1547 cd

Reihe: Reise Atlas von Bajern oder Geographisch-geometrische Darstellung aller bajrischen Haupt- und Landstraßen mit den daranliegenden Ortschaften und Gegenden : nebst Kurzer Beschreibungen alles dessen, was auf und an einer jeden der gezeichneten Straßen für den Reisenden merkwürdig seyn kann

Permalink: http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb10625564-1

Bearbeitung

Dieser Auszug betrachtet nur die Streckenbeschreibung auf dem Gebiet des heutigen Landkreises Fürstenfeldbruck.

Transkription durch Ulrich Bähr. Kommentierungen durch Ulrich Bähr, Klaus Köppke und Toni Drexler

1.1       Karte

3. Ausgabe von 1805[1]

Abbildung 1 “Bayerische Staatbibliothek, Hbks/F 18 k-1#26”

1.2       Beschreibung der Chaussée von München über Bruck nach Mehring und Augsburg

Die Straße von München über Bruck nach Augsburg läuft bis nicht gar zum Dorfe Pfaffenhofen mit der Hauptstraße von München nach Landsberg über 3 1/2 Stunde in einem fort, so daß diese links nach Landsberg, jene aber rechts über Bruck nach Mehring und Augsburg führt.

Gebrauch der Karte.

Man fang in der ersten Columne unten vom Scheideweg an aufwärts bis Bruck, in der zweyten Columne wieder unten von Bruck an aufwärts zur 13ten Stundensäule, und in der dritten Columne wieder von 13 aufwärts bis Mehring und an den Hochzoll zu zählen an. Die Stundensäulen sind nach der Messung von München bis Mehring in gerader Zahl fortgesetzt.

Dörfer Germering und Puchham.

Die ersten Orte, durch welche diese Straße sich zieht, sind die Dörfer Germering[2] und Puchham[3] im Churfürstlichen Landgerichte Starnberg.

Germering hat eine Nebenkirche, einen Gasthof, und 43 Häuser.

Puchham aber eine Pfarr- und Nebenkirche, dann einen Gasthof und 31 Häuser. Der Ackerbau ist hier wegen dem sandigten Boden nur mittelmäßig, der Holzhandel aber nach München beträchtlich.

Dorf Alling.

Von Puchham zieht sich die Straße rechts St. Lorenz[4] vorbey nach dem Dorfe Alling[5] am Starzlbache, das sammt einer Kirche und einem Gasthofe, 71 Häuser zählt.

Von Alling geht die Straße Hoflach[6], einer alten Kirche mit einem Hause, rechts vorbey, dann durch den Wald, und Wagelsried[7] mit 3 Häusern links vorbey, bis an die Ammer.

Gerichtsgrenze.

Ehe man in den Wald kommt, scheidet sich hier das Churfürstliche Landgericht Starnberg vom Churfürstlichen Landgerichte Dachau.

Noch diesseits der Ammer links an der Straße liegt am Fuße kleiner Berge das Kloster Fürstenfeld.

Wer immer diese Strecke Lands bereiset, rechts über Dachau hin, die ganz wüste Gegend, deren Sumpf durch die unzähligen Krümmungen und Ausbrüche des Ammerflußes dann anderer Moosbäche unterhalten wird, erblickt, und zugleich erwäget, daß durch Anlegung eines Seitenkanals dieser bemooste Erdstrich in blühende Gefilde umgeschaffen, und auf eben diesem Kanal vom hohen Peissenberge bis zur Hauptstadt selbst, eine Menge von Steinkohlen, Marmor, und andern Produkten geflößet werden könnte, – den muß Zweifel über den Kulturs-Lust anwandeln, der muß ganz natürlich folgern, daß Industrie, Kenntniß des Erdschollen, die Mittel, ihn zu benützen, und thätige Einverständniß, hier noch ganz fremde sind; er wird in diesem Urtheile durch den Umstand bestärkt, daß diese Gegend an die Hauptstadt grenzt, die so viele wohlhabende Familien zählt, und wo doch keine Gesellschaft auftritt, um ein ihr und dem Lande gleich gedeihliches Kulturwerk zu unternehmen, welches unter dem Schutze der Regierung bey einer geschickten planmäßigen Anlage der Kanäle, Entfernung gerichtlicher Weitläufigkeiten und Prozeße gewiß die Unternehmungskosten lohnen, und den Hauptzweck nämlich die Veredlung, Bevölkerung und Bereicherung des Staats erreichen würde.

Ein so patriotisches Beyspiel würde das herrschende Vorurtheil gegen die Kultur auf Mösern besiegen, nicht ohne Nachahmung bleiben, und die glückliche Nachwelt den Schöpfern ihres Überflußes, und der weisen Regierung, welche die Ausführung untersützte, lauten Dank zurufen. Wirklich hat auch schon der jezt regierende Churfürst Max Joseph IV. im Jahre 1802 an der Augsburger Straße zwischen Mosach und Dachau, die Kolonien unter dem Namen Ludwig[8], Carl[9] und Augusten-Feld[10] mit dem besten Erfolge angelegt, und großmüthigst unterstützet. Es ist zu wünschen, daß diese so nützliche Unternehmung mehr ausgebreitet werde, welches aber nur durch Herstellung zweckmäßiger Hauptkanäle geschehen kann.

Kloster Fürstenfeld.

Stifter des Kloster Fürstenfeld war Herzog Ludwig II., der von seinem Vater Otto, dem Erlauchten, die Pfalzgrafschaft am Rhein und die Churwürde geerbt hatte. Seine rasche That, daß er seine erste Gemahlinn Maria, eine Tochter Heinrich des Großmüthigen von Brabant aus irrigen Wahne einer Untreue den 18ten Jäner 1256 zwey Jahre nach ihrer Vermählung hatte enthaupten lassen, war der Grund zur Stiftung, indem Pabst Alexander IV. den Herzog Ludwig, dem auch eben dieser strengen Handlung wegen der Name des Strengen beygelegt wurde, zur Genugthuung die Erbauung eines Klosters für Cartheuser in Baiern auferlegt hatte. Ludwig berief im Jahre 1258 mit Bewilligung des Pabstes Clement IV. anstatt Cartheuser Cisterzeinser nach Thall im Landgerichte Aibling, und wies ihnen dort Unterkommen an. Nachdem aber die Aufbauung eines Klosters zu Thall[11] nicht zu Stande gekommen war, wurde ihnen Olching[12] im Landgerichte Dachau uns Jahr 1262 überlassen; und da auch hier sich Anstände ergaben, wurde ihnen endlich im Jahre 1263 der Ort eingeräumt, wo das Kloster noch heut zu Tage steht.

Churfürst und Herzog Ludwig der Strenge hat es nicht nur allein gestiftet, sondern auch mit hinlänglichen Gütern versehen, die hernach sein Sohn Ludwig nachmahliger Kaiser nicht nur bestätiget, sondern auch ansehnlich vermehrt hat.

Die merkwürdigsten Äbte dieses Klosters sind: Anselm der erste Vorsteher desselbens; Hermann, der einen Arm der Ammer zum Kloster leiten ließ; Volkmar, der eine baierische Chronik schrieb; Martin, unter welchem Churfürst Ferdinand Maria im Jahre 1670 das Kloster Waldsassen in der obern Pfalz dem Kloster Fürstenfeld überlassen hatte; Balduin, der eben jenes Kloster Waldsassen wieder den Cisterziensern im Jahre 1690 übergab, und das heutige Kloster Fürstenfeld prächtig neu bauen ließ;  und der jetzige Abt Gerard[13], der den Entschluß gefaßt hat, den Kaiser Ludwig IV. dem Baier, der auf der Jagd unter freyem Himmel auf einer Wiese, die daher noch den Namen Kaiserwiese trägt, den 11. Oktober 1347 sein thatenvolles Leben schloß, neben der Straße ein Denkmahl[14] zu errichten, an welchem dankbaren Unternehmen aber der Abt durch die Ereignisse des Kriegs gehindert wurde.

Die Kirche ist prächtig nach italienischem Geschmacke erbaut.

Hier ruhen die Aschen des Stifters und seiner drey Gemahlinnen:

Die unglückliche Maria, die Ludwig selbst noch vom Kloster Heiligen-Kreuz in Donauwörth hieher überbringen ließ. Seine zweite Gemahlinn Anna Tochter des Herzog Conrad II. von Schlesien; une die dritte Gemahlinn Mechtild, die Tochter des Kaiser Rudolph I. Auch sein erstgebohrner Sohn Ludwig, der auf einem Turnier zu Nürnberg vom Grafen Kraft von Hohenlohe im Jahre 1290 tödtliche Wunden bekam, liegt zu Fürstenfeld.

Die Brücke über die Ammer mißt 114 Fuß in der Länge, und wird vom Kloster Fürstenfeld unterhalten, das deßwegen hier auch einen Bruckenzoll einnimmt, der vom Scheffel Getreids und vom Stücke Vieh\’s einen Pfenning, von einer Fuhr Holzes aber einen Kreuzer beträgt. Alles übrige ist Zoll frey.

Markt Bruck.

Der Markt Bruck, der wahrscheinlich durch die Errichtung der Brücke über die Ammer seinen Namen und Ursprung in ältern Zeiten mag erhalten haben, liegt jenseits hart an der Ammer, in der eine beträchtliche Strecke lang das Kloster Fürstenfeld das Fischrecht genießt; er wird zum Unterschiede von Bruck an der Ammer an der Ingolstädter Straße Oberbruck genannt; bekannter aber ist der Name Fürstenfeldbruck.

Der Markt gehörte ehemal den Außenhofern[15], von denen ihn die Herzoge von Baiern ums Jahr 1313 gekauft, nachher aber dem Kloster Fürstenfeld überlassen haben. Herzog Sigmund erheilte im Jahre 1470 dem Markte die gewöhnliche Marktfreyheiten.

Der Markt besteht aus 152 Häusern[16], und zählt über 800 Einwohner, die sich von den bürgerlichen Gewerben nähren.

Kirchen.

Kirchen sind in Bruck, die Pfarrkirche[17], und die Kirche zum heil. Leonhard. Andere milde Stiftungen hat der Markt nicht.

Bothen.

Alle Freytage fährt von Bruck ein Bothe nach München, der am Samstage darauf wieder nach Bruck zurücke kommt.

Märkte.

Märkte werden zwey gehalten: der erste am Magdalenen[18]- und der zweyte am Thomastage[19].

Der Markt war vor Errichtung der Strassen von München über Inning nach Landsberg[20], und von München über Dachau nach Augsburg[21] viel gewerbsamer, indem durch dieses Bruck vorher die Straße über Moraweis nach Landsberg[22], und über Tegernbach[23], wo eine Poststation war, nach Augsburg allen sich gezogen hatte. Allein bey Erhebung der Straßen von München über Inning nach Landsberg und über Dachau nach Augsburg wurde der Markt Bruck ganz umgangen, ungeachtet dem Lande eine Strassenunterhaltung von beynahe 12 Stunden wäre ersparet worden, wenn der Weg über Bruck nach Landsberg und über Bruck nach Augsburg nach seinem alten Zuge wäre erhoben worden[24]. Doch die vielleicht aus zu übertriebner Sorge vor zu vielen Gästen, wenn der alte Strassenzug beybehalten wurde, gemachten Bemühungen des Kloster Fürstenfeld und dagegen die Anstrengungen der an den jetzigen Strassen liegenden Märkte und Hofmärkte drangen zu selben Zeiten durch, und so ward Bruck mit seiner alten Poststation ganz umgangen, und erst am Ende des verflossenen Jahrhunderts konnte die Straße über Bruck bis Mehring mit vieler Mühe und Schwierigkeit zu Stande gebracht werden, indem alles, was an der heutigen Straße über Dachau nach Augsburg liegt, wider die Erhebung der Straße über Bruck nach Mehring gestimmt war.

Abbildung 2 Die Straßen von München über Inning, Bruck und Dachau.
[Karte: OpenStreetMap]

Dorf Puech. Ober- und Untermalching. Galge.

Von Bruck läuft die Straße über Anhöhen durch Gehölze hart bey Puech[25] einem Dorfe, das mit einer Nebenkirche und 51 Häusern links liegt, dann rechts die Dörfer Ober- und Untermalching[26] mit einer Pfarrkirche und 7 Häusern, dann Galge[27] mit 4 Häusern vorby nach Mammendorf am Flüßchen Maysach, das bey Allertshofen entspringt, und oberhalb Dachau in die Ammer fällt.

Dorf Mammendorf.

Das Dorf Mammendorf hat eine Pfarr- und eine Nebenkirche, ein Schulhaus, einen Gasthof, und 120 Häuser. Es stand schon zu den Zeiten der Agilolfiner unter dem Namen Memmindorf, und lag im Housgau des alten Baierns. Zu den Zeiten der Karolinger verehrte ein gewisser Asso sein Eigenthum in diesem Mammendorf der Kirche in Freysing.

Untermammen­dorf. Schloß Nanhofen.

Mammendorf[28] heißt auch Obermammendorf, weil rechts hinüber an der Maysach Untermammendorf liegt, und diesem hinüber liegt jenseits der Maysach das Schloß Nanhofen[29] mit einer Nebenkirche und 19 Häusern. Das alte Schloß ist im Schwedenkriege zerstört, das heutige aber im vergangenen Jahrhunderte wieder aufgebauet worden. Es gehört jezt dem Baron von Ruffin.

Maysach­brücke.

Die Brücke über die Maysach mißt 76 Fuß in der Länge, hat 5 Jöche, und ihre Unterhaltung haftet auf dem gleich daneben stehenden Hofe[30], der deßwegen vom Scharwerkgelde befreyet ist.

Dorf Peretshofen. Dorf Hattenhofen.

Von der Maysach zieht sich die Straße über die Anhöhe das Dörfchen Peretshofen[31], mit einer Nebenkirche und 5 Häusern links vorbey durch einen Wald in das Dorf Hattenhofen[32], das eine Nebenkirche, einen Gasthof, und 34 Häuser hat.

Der Churfürstl Forst Haspel.

Von Hattenhofen geht die Straße durch eine filzigte Gegend, das Fürmoos[33] genannt, und zieht sich durch den Churfürstlichen Forst Haspel, der zum Churfl. Forstmeisteramt München gehört, und beyläufig 350 Tagwerke groß ist. Im Forste gieng ehemals die alte Poststraße von hier über Tegernbach nach Augsburg.[34]

Gerichtsgrenze.

Am Ende des Forstes Haspel scheidet sich das Churfürstliche Landgericht Dachau vom Churfürstlichen Landgerichte Landsberg.

Dorf Althegnenberg.

Hier durchläuft die Straße das Dorf Althegnenberg[35] mit einer Nebenkirche, einer Kapelle, einem Gasthof, und 24 Häusern. Dieses Dorf soll ansehnlicher gewesen seyn, und hier ein Schloß gestanden haben, wozu auch ein Hügel rechts das Ansehen hat; es hat aber sammt dem Orte in den Kriegen, die Kaiser Carl der Große mit den Herzogen in Baiern agilolfingischen Stammes führte, dann in den darauf erfolgten Steifzügen der Hunnen nach Baiern ungemein gelitten.

Hofhegnen­berg.

Althegnenberg links hinüber liegt auf dem Berge das Schloß Hofhegnenberg[36]. Herzog Stephan I. von Baiern-Ingolstadt, der sammt seinem Bruder dem Herzog Friedrich zu Baiern-Landshut, und dem Herzoge Johann von Baiern-München mit dem rheinischen Städtebunde, zu dem auch die Reichsstadt Augsburg getreten war, starke Fehden hatte, hat es auf dem Berge zur Deckung dieser Gegend wider die Einfälle und Streifereyen der Augsburger und ihrer Bundsgenossen gegen das Ende des 14ten Jahrhunderts erbauet, und nach Art selber Zeit befestiget.

Nach dem Tode des Herzogs Wolfgang, der über die drey hinterlassene Söhne des Herzog Albert IV. seines Bruders von 1508 bis 1511 die Vormundschaft geführt hatte, kam Hofhegnenberg im Jahre 1514 wieder an den regierenden Herzog Wilhelm IV. der es nachher an den Ritter Georg Dux überlassen hat. Herzog Albert V. belehnte nachher den Ritter Caspar Dux für ihn und seine männliche Erben mit eben diesem Hofhegnenberg, und was dazu gehörte, so daß er und seine Nachkommen vom Schlosse ihren Namen Hegnenberg führten. Noch ist eben diese Familie, die vom Churfürsten Carl Theodor währendem Reichsvikariate in den Reichsgrafenstand erhoben worden ist, im ungestörten Besitze dieses Schlosses, zu welchem die Hofmarkt Hofhegnenberg mit 43 Häusern, die Dörfer Althegenenberg, Steindorf, Hausen, Hörbach und Tegernbach und die Einöden Putzmühl und Lindahof gehören.

Gerichtsgrenze. Dorf Steinach.

Eine ziemliche Strecke hiuterhalb Althegnenberg führt die Straße an die Grenze des Churfürstlichen Landgerichts Landsberg, und an das Churfl. Landgericht Mehring, in welchem der erste Ort, durch den die Straße läuft Steinach[37] ist, wo sich nebst einer Nebenkriche, und einem Gasthofe, 39 Häuser befinden.

Dörfer Hausen und Steindorf.

Steinach links gegenüber liegen die nach Hofhegnenberg gehörigen Dörfer Hausen[38] und Steindorf[39], von denen dieses eine Pfarr- und Nebenkirche sammt 40 Häusern, jenes aber eine Nebenkirche, und 31 Häuser zählt.

1.3       Literaturverzeichnis

Buchinger, Johann Nepomuk. Geschichtliche Nachrichten über die ehemalige Graffschaft und das Landgericht Dachau (Bis 1800). Bd. 7. Oberbayerische Archive für vaterländische Geschichte Band VI. Georg Franz, 1844.

„Genealogie Kiening“, o. J. https://www.genealogie-kiening.de.

Riedl, Adrian von. Reise Atlas von Baiern oder Geographisch-geometrische Darstellung aller bairischen Haupt- und Landstraßen mit den daranliegenden Ortschaften und Gegenden nebst kurzer Beschreibung alles dessen, was auf und an einer jeden der gezeichneten Straßen für den Reisenden merkwürdig seyn kann. 3. Aufl. München, 1805. https://www.bsb-muenchen-digital.de//~web/web1062/bsb10625564/images/index.html?md=1&opac=1.

Schmid. „Postweg – Hufschlag – Saum“. In Die Dorfchronik von Sirchenried, o. J.


[1] Riedl, Reise Atlas von Baiern oder Geographisch-geometrische Darstellung aller bairischen Haupt- und Landstraßen mit den daranliegenden Ortschaften und Gegenden nebst kurzer Beschreibung alles dessen, was auf und an einer jeden der gezeichneten Straßen für den Reisenden merkwürdig seyn kann.

[2] 82110 Germering

[3] 82178 Puchheim Ort mit Kirche Maria Himmelfahrt

[4] Die Laurentiuskapelle (Oberer Laurenzerweg / Mitterlängstraße), die heute durch den Neubau von 1860/70 ersetzt wurde und 1975 um 2 Meter versetzt wurde.

[5] 82239 Alling.  „Genealogie Kiening“.nennt 82 Häuser.

[6] 82239 Hoflach (Alling) mit der 1422 erbauten Kirche St. Maria und Georg.

[7] 82239 Wagelsried (Alling). Auch „Genealogie Kiening“. nennt 3 Häuser.

[8] Ludwigsfeld (benannt nach Ludwig I., einem Sohn von Herzog Max Joseph IV.) im Westen des Münchner Stadtteils Feldmoching-Haselbergel wurde ab 1801 zur Urbarmachung des Dachauer Mooses gegründet. 1802 wurde die ersten Häuser gebaut.

[9] 85757 Karlsfeld (benannt nach Karl Theodor, einem Sohn von Herzog Max Joseph IV.) im südlichen Landkreis Dachau wurde 1802 zur Urbarmachung des Dachauer Mooses gegründet. 1802 wurde die ersten Häuser gebaut.

[10] 85221 Ober-/Unteraugustenfeld (Dachau) (benannt nach Ludwig I., einem Sohn von Herzog Max Joseph IV.) im südlichen Landkreis Dachau wurde 1802 zur Urbarmachung des Dachauer Mooses gegründet.

[11] 83620 Thal (Feldkirchen-Westerham)

[12] 82140 Olching

[13] Gerhard Führer, der 1803 mit der Säkularisation sein Amt verlor.

[14] Vermutlich ist die Kaiser-Ludwig-Säule in 82256 Puch (Fürstenfeldbruck) gemeint, die 1796/97 geschaffen, aber erst 1808 aufgestellt wurde.

[15] Berchtold Eisenhofer (Stammsitz in 85253 Hof-Eisenhofen (Erdweg) verkaufte 1340 Bruck an das Kloster Fürstenfeld Buchinger, Geschichtliche Nachrichten über die ehemalige Graffschaft und das Landgericht Dachau (Bis 1800), 7:68.. Vor den Eisenhofern war Bruck im Besitz der Geggenpointer/Gegenpointer, die möglicherweise Lehensnehmer der Welfen waren.

[16] 82256 Fürstenfeldbruck. „Genealogie Kiening“. nennt 153 Häuser.

[17] St. Magdalena

[18] 22.07.

[19] 21.12.

[20] Route B (grün) auf der Karte

[21] Route C (gelb) auf der Karte

[22] Route A (rot) und Route E (lila) auf der Karte

[23] 82293 Tegernbach (Mittelstetten) war ein kleines Dorf an der alten Poststraße Bruck-Mittelstetten-Kissing und lag vergleichsweise nahe der großen Poststation in Mittelstetten. Als die Poststraße am Haselmoor nicht mehr nördlich verlief, sondern westlich über Althegnenberg-Steinach-Merching war der Ort abgehängt vom Durchgangsverkehr.
In der Chronik des Ortes Tegernbach heißt es: „Seit dem 16. Jahrhundert führte eine wichtige Poststraße durch Tegernbach. Aber auch hohe Herrschaften reisten häufig auf diesen Straßen durch den Ort. Im Gasthaus (heute Gasthaus Helgemeir), es zählt zu den ältesten in Bayern, wurden Pferde gewechselt und Reisende bewirtet. 1690 kam sogar der deutsche Kaiser Leopold I. mit seinem Gefolge durch Tegernbach. Nachdem die Poststraße 1806 neu verlegt wurde (Bruck, Merching, Augsburg) und die Eisenbahnlinie München Augsburg 1840 eröffnet wurde, verlor die Poststraße ihre Bedeutung.“
85276 Tegernbach (Pfaffenhofen an der Ilm) gehörte zur Hofmark Pörnbach, das 1803 Poststation wurde. Tegernbach (damals Tögernbach) selbst lag an keiner bedeutsamen Straße. Damit hätte Riedl die Strecke Unterschleißheim-Reichertshausen-Pfaffenhofen a. d. Ilm-Pörnbach-Waidhofen-Schrobenhausen-Kühbach-Aichach-Dasing-Friedberg-Ausburg gemeint, was sicher keine geeignete Verbindung von München nach Augsburg wäre. Auf der Karte als Route F (hellblau) dargestellt wird.

[24] Allerdings waren die Rouen B und C vermutlich kürzer. Die Mehrkosten des Unterhalts dieser zusätzlichen Straßen brachten also Reisezeitverkürzungen.

[25] 82256 Puch (Fürstenfeldbruck). „Genealogie Kiening“. nennt 50 Häuser.

[26] 82216 Malching (Maisach). „Genealogie Kiening“. nennt 16 Häuser und St. Margareth.

[27] 82216 Galgen (Maisach). „Genealogie Kiening“. nennt 4 Häuser

[28] 82291 Mammendorf. Ursprünglich bestand der Ort aus zwei Siedlungen: Haldenberg (heute Burgstall westlich des Ortes) und Mammendorf. Diese sind bereits im 10. Jh. zu Obermammendorf (mit St. Nikolaus) und Untermammendorf (mit St. Jakob) verschmolzen.

[29] 82291 Nannhofen (Mammendorf). „Genealogie Kiening“. zählt 20 Häuser.

[30] Das könnten Haus #55 (Kärpfen, Riedel) oder #56 (Bucklschuster) gewesen sein nach „Genealogie Kiening“.

[31] 82291 Peretshofen (Mammendorf) mit St. Michael. „Genealogie Kiening“. zählt 5 Häuser.

[32] 82291 Hattenhofen (Mammendorf) mit St. Johann Baptist

[33] vermutlich das Haspelmoor

[34] Das könnte nördlich des „Biermösl“ sein. Von dort führt von 1579 bis 1760 (ab 1664 als Reiterpostweg, ab 1748 für Postwägen) ein Weg über 82293 Mittelstetten (mit einer bedeutsamen Tafernwirtschaft Postwirt) nach 82293 Tegernbach (Mittelstetten) (wo in der Wirtstraße 6 (heute „Helgemeir“) womöglich eine Poststation war, sicherlich gab es eine Pferdewechselstation (Schmid, „Postweg – Hufschlag – Saum“).. Möglicherweise führte die alte Poststraße dann von Tegernbach nördlich zum Straßfeld, wo sie auf eine Straße von 86510 Baindlkirch (Ried) stieß, die über 86510 Sirchenried (Ried), 86510 Ried nach 86438 Kissing führte. Route G (rosa) auf der Karte von Abbildung 1

[35] 82278 Althegnenberg mit St. Johannes d. Täufer. „Genealogie Kiening“.zählt 26 Häuser

[36] 82297 Hofhegnenberg (Steindorf)

[37] 86504 Steinach (Merching). „Genealogie Kiening“.zählt 40 Häuser.

[38] 82297 Hausen(Steindorf

[39] 82297 Steindorf. „Genealogie Kiening“.zählt lediglich 4 Häuser.

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