Wir haben uns wieder getroffen im Vereinsheim Henrik-Moor-Weg 4 in Fürstenfeldbruck. Wir konten dabei ein neues Mitglied begrüßen: Eva. Herzlich willkommen!
Es ist übrigens völlig in Ordnung, wenn Altwegeforscher monatelang nur den Blog mitlesen und keine Zeit haben zu einem Treffen oder zu einer Exkursion zu kommen! Wer sich auf die Mailing-Liste setzen läßt, verpflichtet sich in keiner Weise zu einer regelmäßigen Teilnahme an irgendetwas. Wir haben alle noch viele andere Interessen. Irgendwann paßt es dann mal rein und man fängt an mit dem Bayernatlas rumzuforschen oder man geht zu einer Exkursion mit.
Organisatorisches
Brucker Blätter
Susanne will einen kurzen Bericht für die Brucker Blätter schreiben über die Aktivitäten der Arbeitsgruppen im letzten Jahr.
Nächste Treffen
Wir wollen uns fortan in möglichst vielen Ecken des Landkreises treffen und dort auch jeweils die Altwegekandidaten aus dem Umkreis anschauen. Wir suchen also “Paten” für Orte im Landkreis, die jetzt in ihrem Ort einen geeigneten Raum organisieren (idealerweise mit WLAN) und eine Liste von alten Wegen durch den Ort vorbereiten.
Die nächsten Termine sind (jeweils 19:00 Uhr):
- Do. 07.11.19 in Adelshofen im Kreislehrgarten Adelshofen (das ist zu 95 % sicher, wenn sich der Ort doch noch ändert, dann gibt es ein E-Mail)
- Do. 05.12.19 in Egenhofen vielleicht? Da werden wir in der Furthmühle anfragen
- Do. 09.01.20
- Do. 06.02.20
- Do. 05.03.20
- Do. 02.04.20
- Do. 07.05.20
- Do. 04.06.20
Altwege bei anderen Vereinen einsammeln
Susanne wird die Gröbenzeller Gröbenhüter fragen.
Uli wird beim Germeringer Zeit+Raum-Museum und beim Gilchinger Schichtwerk nachfragen.
Dokumentation
Wir haben Kristinas Vorschlag zur Dokumentation von Altwegen für die Nachwelt verabschiedet. Wir können jetzt loslegen damit.
Altwege
Römerstraßen
Nachdem wir beim Brandenberger Mühlweg vermutlich nur noch wenig zum Trassenverlauf ermitteln können und wir hier vor allem über den historischen Kontext diskutieren, rücken nun neue Wege in den Fokus. Wir möchten uns nun auf jeden Fall die Römerstraßen im Landkreis vornehmen.
- Ziel soll sein, zu dokumentieren, was 2020 noch sehen von den Segmenten der Augsburg-Salzburg-Strecke.
Der Trassenverlauf wurde angeblich vom Denkmalamt manchmal durch moderne Straßen gezogen, nur weil sie irgendwann jemand “Römerstraße” genannt hat. Dem wollen wir nachgehen und den tatsächlichen Trassenverlauf festhalten. - Hinweisen auf Nebenstrecken (z. B. zum Wörthsee oder Schöngeising-Grafrath oder oder) wollen wir nachgehen. Zum Beispiel Odelzhausen-Emmering.
- Vermutlich sind nicht alle Kiesentnahmegruben entlang der Römerstraße tatsächlich aus römischer Zeit. Wir wollen mal sehen, ob man moderne von alten Gruben unterscheiden kann.
- Beim Bau der Umgehungsstraße von Gilching/Steinlach konnte man kurzzeitig den Aufriß der Römerstraße sehen. Hat jemand Photos gemacht? Wir suchen Photos!
- Bitte ladet alle Artikel, die ihr finden könnt zu den Römerstraßen im Landkreis hoch in Kristinas Cloud!
Brandenberger Mühlweg
Laut Herrn Widmann gingen die Brandenberger zum Mahlen nach Windach [1 Stunde zu Fuß] und zur Peutenmühle in Zankenhausen(Türkenfeld) [1,25 Stunden zu Fuß]. [Windach hätte auch zum Kloster Wessobrunn gehört. Das würde passen. Den Grundherren der Peutenmühle müßten wir noch identifizieren.]
Im Matrikelbuch von Schöngeising wird angeblich der Brandenberger Mühlweg erwähnt. Matrikelbuch ist ein Synonym für Kirchenbuch. Die Katholischen Archive schreiben dazu:
Während die frühen Kirchenbücher Aufzeichnungen verschiedener Art, etwa Chronikalisches, Wirtschaftliches, Einwohnerlisten etc. enthalten, teilen sich die Matrikelbücher v. a. in die Taufbücher, Trauungsbücher und Sterbebücher. Daneben gibt es etwa Firmungsbücher, Erstkommunionverzeichnisse und Familienbücher. Oft sind mehrere solcher Kategorien bis in das 18. Jahrhundert noch in einem Buch vereinigt, was die Übersicht für die Forscher erschwert. Erst seit dem 19. Jahrhundert gibt es zunehmend standardisierte Formulare. Grundsätzlich werden die älteren Kirchen- bzw. Matrikelbücher, die in der laufenden Pfarrverwaltung nicht mehr benötigt werden, im jeweiligen Bistumsarchiv gesichert und – i.d.R. über Filme und Digitalisate – benutzbar gemacht. Ein je nach Bistum unterschiedlich großer Anteil liegt z. Z. noch bei den Pfarrämtern.
Leider ist Schöngeising nicht in der Liste der Im Archiv des Erzbistums München und Freising deponiertePfarrarchive. Aber in der Liste der digitalisierten Kirchenbücher des Erstbistums München. Leider zeigt der Viewer die Seiten nicht. Man bekommt die Meldung, daß das aus “rechtlichen Gründen nicht möglich sei”. Da muß man wohl mal zum Archiv hinfahren. [Wobei wir keine Ahnung haben, was bei dieser Mühlweg-Erwähnung dabei steht und von welchem Jahr die ist.]
Laut Herrn Widmann ist Brandenberg am heutigen Standort eher jung. Es setzt sich angeblich aus zwei mittlerweile abgegangenen Siedlungen zusammen (ein Ort Piehl (?) im heuten Flurstück Hirschenwang südlich von Brandenberg und einem anderen Fleck westlich von Brandenberg.) Gudrun will noch Detail klären.
Mühlen
Da von jedem Hof früher alle 3 – 4 Wochen ein Wagen zur zugewiesenen Mühle (Mühlenzwang!) gefahren ist, waren die Strecken zu Mühlen wesentliche Gründe für überörtliche Wege. (Offenbar waren teilweise die Pfarrhöfe die gemeinsamen Troadkästen.) Deshalb sind Mühlen so wichtig für unser Projekt. Ideal wäre eine Liste aller Orte des Landkreises mit ihren durch Mühlenzwang zugewiesenen Mühlen. Wie kann man die ermitteln?
Wir wollen bald zur Furthmühle fahren, damit uns Herr Widmann dort über Mühlen erzählt.
Gudrun hat mit Wolfgang Kleinknecht vom Deutschen Mühlenverein gesprochen. Offenbar war „Mühlweg“ ein juristischer Begriff für eine Wegkategorie mit bestimmten Privilegien.
Mühlwege wurde offenbar öfter mal nach dem Ort benannt von wo das Getreide kam und nicht wo die Mühle stand. Beispiel: Puchermühlweg in Bruck.
Uli findet es spannend, daß wir beim Brandenberger Mühlweg im Osten einen als “Mühlweg” bezeichneten Weg haben und westlich von Reichertsried “nur noch” einen Rennweg als mögliche Fortsetzung. Beides privilegierte Wege (wobei ein Rennweg angeblich nicht für Fuhrwerke gedacht war). Interessant ist eine ähnliche Konstellation in Bruck, wo der Puchermühlweg in einen Herrenweg übergeht, was ein wenig auf einen privilegierten Weg hindeutet. Wir sollten jedenfalls an der juristischen Kategegorisierung von Wegen dran bleiben.