Martin hat ein Photo ausgegraben, das schön illustriert, was man sich unter einem alten Fußweg vorzustellen hat. Fußwege gibt es heute eigentlich nur noch für touristische Zwecke. Strecken, die früher Hausierer, wandernde Handwerker, Kirchgänger, Schulkinder, Pilger, etc. zu Fuß zurückgelegt haben, werden heute mit dem Auto (oder bestenfalls mit dem Fahrrad) zurückgelegt. Aber selbst für die ab 1890 aufkommenden Fahrräder sind Wege erst praktikabel, wenn sie befestigt sind und man bei Gegenverkehr nicht in den Acker lenken muß.
Ehemalige Fußwege wurden manchmal verbreitert zu Fahrstraßen oder aufgegeben (da man mit dem Auto natürlich bereit ist weitere Umwege in Kauf zu nehmen, als zu Fuß). Allerdings gab es ja bereits ein Straßennetz, dass in der Regel einfach immer weiter verbessert wurde. Die Fußwege waren eher die kürzest mögliche Verbindung und daher oft gar nicht wirklich ausbaufähig. Am Beispiel des Fußweges zwischen Waltenhofen und Wenigmünchen kann man das gut sehen: Hier kürzt ein Fußweg die Straßenverbindung etwas ab – die Kurve wird nicht ausgegangen. Dieser Fußweg war übrigens der Schulweg für die Waltenhofener Kinder.
Und diese Fußwege kreuzten häufig private Fluren — das Thema Wegerechte ist hier im Spiel.
Man sieht den Fußweg von Egenhofen zur St.-Anna-Kapelle des Gehöfts Osterholzen.
In der Uraufnahme ist der Fußweg auch eingezeichnet:
In Teilbereichen existiert der Fußweg heute noch:
Der Fußweg auf dem Photo ist heute teilweise ein schmaler Fahrweg. Der Abschnitt näher an der Kapelle ist heute umgepflügt; er ist heute ein Feldrain zwischen zwei Ackerstücken.
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