Römerstraße – Materialentnahmegruben

Entlang von Römerstraßen findet man oft kleine Gruben, meist aufgereiht wie an einer Perlenkette.

Wofür sind diese Gruben?

Für den Straßenbau benötigt man Kies und Schotter. In der Münchner Schotterebene muß man nur ein wenig in den Boden graben und stößt sofort auf Kies. Daher ist es naheliegend, den Kies für den Straßenbau nicht von weit herzufahren, sondern ihn gleich direkt neben der Straße auszugraben. Die naheliegendste Erklärung für diese Gruben ist also: Es sind Materialentnahmegruben für den Straßenbau.

Sind die Gruben römisch?

  • Keltisch? Etliche Indizien deuten darauf hin, daß viele der Römerstraßen \”nur\” Befestigungen von keltischen Vorgängerwegen sind. Am “Zangentor” am Staffelstein findet man heute noch einen gepflasterten keltischen Weg. Aber sonst gibt es bislang keine (?) Hinweise auf keltische befestigte Straßen, die in Schichten aus Unterbau und Deckschicht aufgebaut wären. Keltische Wege muß man sich vermutlich als unbefestigte Pisten vorstellen.
  • Mittelalterlich? Einige Straßenabschnitte der römischen Straßen werden bis heute genutzt (z. B. als Schöngeisinger Bahnhofstraße). Natürlich benötigte man für Ausbesserungsarbeiten auch immer wieder Kies und hat ihn sicher gleich neben der Straße ausgegraben.
    Wir sehen auch abseits der Römerstraßen immer wieder Reste von alten Kiesgruben im Wald. Die sind oft größer. (Womöglich weil man gleichzeitig nach Kalksteinen geschürft hat.)
    Aber prinzipiell kann man nicht unterscheiden, ob einige der als römisch angesprochenen Gruben tatsächlich erst im Mittelalter oder der Neuzeit gegraben wurden.
  • Römisch? Das wiederkehrende Muster der nahe beieinander liegenden kleinen Gruben, die ausschließlich entlang von Römerstraßen und nie entlang von jüngeren Straßen gefunden wurden, spricht für die Römer als Verursacher dieser Löcher.

Was findet man bei Schöngeising?

Südöstlich und nordwestlich des Schöngeisinger S-Bahnhofs findet man römische Materialentnahmegruben entlang der Römerstraße.

30 Materialentnahmegruben nahe des S-Bahnhofs Schöngeising [Quelle: Google Earth, Bildaufnahmedatum 6/3/2019, GeoBais-DE/BKG. Positionen der Gruben aus dem Reliefbild des BayernAtlas.]

Wir können heute noch rund 30 Materialentnahmegruben erkennen vor und nach dem S-Bahnhof Schöngeising. Wir können zwei Gruppen ausmachen, die heute (zufällig) durch die Bahngleise getrennt sind: Von Augsburg kommend sehen wir

  • 19 Gruben ausschließlich linksseitig
  • 9 Gruben rechtsseitig (wobei #2 unklar ist) und zwei Gruben (#10 und #11) linksseitig sind.

Zwischen den beiden Gruppen haben wir die Störung durch den neuzeitlichen Bahndamm und den kürzlich angelegten östlichen Pendlerparkplatz, der exakt auf die Römerstraße gebaut wurde. Womöglich befanden sich dort früher auch Gruben.

Südöstlich der Amperterrasse bricht die Kette der Gruben ab. Dort war zumindest Anfang des 19. Jahrhunderts auch schon Wald. Frühmittelalterliche Hochäcker scheinen dort auch keine Spuren hinterlassen zu haben. Es spricht viel dafür daß dieser Bereich nie umgepflügt oder umgegraben wurde. Trotzdem fehlen hier die Gruben.

Wie groß war die Römerstraße?

Auf dem Luftbild der Römerstraße zwischen Schöngeising und Amper (siehe weiter unten) kann man erkennen, daß die Materialentnahmegruben direkt außerhalb der Straßengräben waren. Wenn das westlich von Schöngeising auch der Fall war, dann waren die Straßengräben auch hier 19 Meter (~64 röm. Fuß) von einander entfernt. Rudolf Krallinger hat östlich von Schöngeising eine Straßenbreite von “etwa 6 Metern” (also womöglich 20 röm. Fuß) ergraben. Damit blieben jeweils 6,5 Meter (22 röm. Fuß) links und rechts der Straße für den Streifen bis zum Graben und dem Graben selbst.

Schematische Darstellung der Größenverhältnisse der Römerstraße bei Schöngeising. [Bild: pixabay]

Zum Vergleich: Die moderne Bahnhofsstraße ist nur noch 5,5 Meter breit. Dazu kommt ein Fußweg von 3,5 Metern Breite. Die Straße selbst war früher also 9 % breiter.

Östlich des Bahnhofs liegt der nördliche Straßengraben also vermutlich unter dem heutigen Asphalt. Die Materialentnahmegruben – wenn es sie gab – liegen unter dem heutigen Fußweg. Zu prüfen ist noch, ob vom südlichen Graben noch etwas zu finden ist.

Die Schöngeisinger Bahnhofstraße, der S-Bahnhof mit den Bahngleisen, dahinter anschließend die Straße nach Landsberied. Rot die vermuteten Straßengräben.
[Quelle: GoogleEarth, Image Landsat/Copernicus, Bildaufnahmedatum 10/14/17]

Beschreibung der Gruben bei Schöngeising

Einige der Gruben sind im Reliefbild nur sehr schwer auszumachen. Die hier dargestellte Liste kann daher einige Gruben übersehen und auch natürliche Mulden für Gruben halten. Die gut erkennbaren Gruben haben Durchmesser von rund 7,38 Meter. Sie sind in einem Abstand von durchschnittlich 15,1 Metern.
Ein Römer hätte gesagt: Die Gruben haben einen Durchmesser von rund 25 Fuß (= 7,4 Meter) und haben einen Abstand von rund 50 Fuß (= 14,8 Meter) (der römische Fuß betrug 0,29617 m). Es gibt aber starke Abweichungen von diesen Durchschnittswerten.

GrubeDurchmesserAbstandKommentar
1696
2618748etwas versetzt
36211516
47621673
511251551
6Weg?
77253270
87581249
9939sehr schwach
10927
116941571
20538sehr schwach
21863999
225941492sehr schwach
238111061
246252363
259001431
26563965sehr schwach
277381031
286021201
28b439688verschneidet sich mit #28
297141733
306771242
318321773
328721900
335161646sehr schwach
345832554
3510001655
366001047
37767806
388191318
399461870
Messungen am Relief mit dem BayernAtlas

Sind Materialentnahmegruben etwas Besonderes?

Materialentnahmegruben kommen jedenfalls nicht immer entlang einer Römerstraße vor. Schöngeising ist der westlichste Nachweis von solchen Gruben bis Augsburg.

Östlich von Schöngeising sehen wir die Materialentnahmegruben erst wieder hier:

  • Bei Steinlach findet man größere, oft rechteckige Gruben, die auch weiter auseinander liegen. Sie müssen daher nicht unbedingt römisch sein.
  • Zwischen Gilching und Lindauer Autobahn findet man haufenweise gruppierte Gruben – also nicht so perlenkettenartig.
  • Weiter südlich zwischen Reßbach und dem Ortsbeginn von Gauting sind die römischen Gruben wieder sehr deutlich zu erkennen.
  • Im Forstenrieder Park östliche von Buchendorf und ab da im weiteren Verlauf der Römerstraße sieht man die Gruben regelmäßig.

Wo die Römerstraße überpflügt wurde, gingen auch die Gruben verloren. Wenn sie je existiert haben, kann man sie nur mit viel Glück gelegentlich auf Luftbildern erkennen (wie z. B. östlich von Schöngeising). Aber ganz offensichtlich gruben die Römer nicht neben jedem Streckenabschnitt Gruben.

Haben die Römer schurgerade Straßen gebaut?

Nein. Die Römer haben auf Sicht gebaut.

Segmente der Römerstraße im westlichen Landkreis Fürstenfeldbruck [Quelle: Google Earth, Bildaufnahmedatum 6/3/2019, GeoBais-DE/BKG]

Die Römerstraße schlängelt sich durch den westlichen Landkreis. Sie ist keine Gerade, sondern aus vielen geraden (und wenigen kurvigen) Streckensegmenten zusammengesetzt. Auf dem obigen Bild wurden die Segmente abwechselnd rot und gelb eingefärbt.

Harald Krause: Die römische Inntalstraße zwischen Marktl und Neuhaus a. Inn – Archäologische Fernerkundung im Landkreis Altötting, Rottal-Inn und Passau; in: Bericht der Bayerischen Bodendenkmalpflege 58, 2017, S. 103-152

hat dieses Phänomen an einem Straßenabschnitt im Landkreis Passau auch beobachtet. Eine längere Kurve bestand – sehr genau betrachtet – aus Abschnitten von 133 m (450 röm. Fuß) oder 222 m (750 röm. Fuß). Er geht davon aus, daß das Tagesabschnitte der Bautrupps waren. Dies könne auch erklären, warum die Materialentnahmegruben gelegentlich die Straßenseite wechseln: Dann ist ein anderer Trupp mit anderen Vorlieben am Werk.

Ist das im westlichen Landkreis Fürstenfeldbruck auch der Fall? Die geraden Abschnitte sind hier deutlich länger. Einzig Segment N bietet eine Kurve auf. Die läßt sich mit Luftbildern noch in 2 – 3 Sub-Segmente aufteilen. Doch eine klares Tagwerk von 450 bzw. 750 röm. Fuß zeigt sich hier nicht. Der westliche Landkreis FFB ist Ackerland – selbst wo heute Wald steht, waren früher Hochäcker. Somit ist ohnehin wenig sichtbar von der Römerstraße. Vielleicht lassen sich bei einer Feinanalyse der Flurgrenzen der Uraufnahme sowie der Luftbilder noch mehr Sub-Segmente finden. Einstweilen läßt sich diese interessante Tagwerk-These hier nicht bestätigen.

Im Landkreis FFB sind die Segmente sehr variabel lang von 0,3 bis 1,4 römischen Meilen. Wenn man ein paar aufeinanderfolgende Segemente zusammenfaßt, dann sieht man öfter Segment(gruppen) von 0,6 und 1,2 röm. Meilen – was aber ein eher krummes Maß wäre.

SegmentLängeRömische Fuß450 röm. Fuß750 röm. FußRömischer PassusRömische MeileRömische Leuga
A1310                     4.423                         9,8                         1,7                       885,1                        0,89                        0,59
B2080                     7.023                       15,6                         2,8                    1.405,4                        1,41                        0,94
C493                     1.665                         3,7                         0,7                       333,1                        0,33                        0,22
D478                     1.614                         3,6                         0,6                       323,0                        0,32                        0,22
E1070                     3.613                         8,0                         1,4                       723,0                        0,72                        0,48
F907                     3.062                         6,8                         1,2                       612,8                        0,61                        0,41
G1300                     4.389                         9,8                         1,7                       878,4                        0,88                        0,59
H652                     2.201                         4,9                         0,9                       440,5                        0,44                        0,29
I1210                     4.085                         9,1                         1,6                       817,6                        0,82                        0,55
J956                     3.228                         7,2                         1,3                       645,9                        0,65                        0,43
K832                     2.809                         6,3                         1,1                       562,2                        0,56                        0,37
L1870                     6.314                       14,1                         2,5                    1.263,5                        1,26                        0,84
M1780                     6.010                       13,4                         2,4                    1.202,7                        1,20                        0,80
N1090                     3.680                         8,2                         1,5                       736,5                        0,74                        0,49
O1300                     4.389                         9,8                         1,7                       878,4                        0,88                        0,59
Segmente der Römerstraße im westlichen Landkreis Fürstenfeldbruck

Die Römerstraße durch Schöngeising 1871

In dem Artikel

Franz Seraph Hartmann: Bericht über den Ausflug nach Bruck und Umgegend; in: Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte (Hrsg. Historischer Verein von und für Oberbayern), Band 32, 1872-1873; Druckerei Wolf & Sohn. Seite 312 ff.

protokolliert der Gerichtsschreiber Hartmann eine zweitägige Exkursion von Altwegeforschern am 16./17.09.1871. Leider beschreibt der Autor die Gegegebenheiten nicht sehr präzis. Dabei beschreibt er auch, was er 1871 von der Römerstraße noch vorfand. Er schreibt:

Dort, wo die Straße von Landsberied her aus dem kgl. Walde dem sogenannten Birkeneinfange [Markierung 1 im Bild] tritt, macht sie eine kleine Beugung gegen Osten [Markierung 2 im Bild], beschreitet die Gemeindeflur Schöngeising bei Plan.Nr. 06, der Gemeinde gehörig, und schneidet kurz darnach die Bruck-Grafrather Straße, führt durch die Aecker Plan Nr. 877 und 878, dem Wagner Thomas Etschmann Haus Nr. 29 gehörig, welcher sich beklagt, daß er beim Pflügen keinen Untergrund heraufbringe, weil der Boden so fest sei, daß seine Pflugschaar „nicht einbeiße“.

Uraufnahme im BayernAtlas. Grün die ursprüngliche Römerstraße. Rot die Grafath-Brucker-Straße.
Quelle: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Bayerische Vermessungsverwaltung

Die Straße von Landsberied folgte also nicht mehr genau der alten Römerstraße. Die Römerstraße “stürzte sich” schnurgerade den Abhang hinab Richtung Schöngeising. Die Straße des frühen 19. Jahrhunderts mäandrierte die Hangkanten der früheren Amperterrassen herunter, dabei teilte sie sich an den Steilstellen sogar mehrfach (wohl damit sich Wägen ausweichen konnten). Bei Markierung [2] schwenkt sie tatsächlich ein wenig nach Osten.

Der “Birkeneinfang” heißt auf der Karte “Burchen-Einfang”. Ein Einfang ist ein „Sondernutzungsgebiet; neue Feldrodung, ein zur landwirtschaftlichen Kultur eingezäuntes Land im oder am Wald, Allmendegebiet oder Brachland für private Nutzung“ laut

R. Heydenreuter, W. Pledl, K. Ackermann: „Vom Abbrändler zum Zentgraf – Wörterbuch zur Landesgeschichte und Heimatforschung in Bayern“; Volk-Verlag, München, 2009

“Burche” kommt vermutlich von “Birke” < ahd. birih(h)a bzw. birka. Vergleiche engl. “birch”. [Kluge] erwähnt „biriha“ nicht. E. G. Graff: Althochdeutscher Sprachschatz; Berlin, 1834 erwähnt es zumindest. Andere Herleitungen von Flurstücknamen erwähnen auch diese Herleitung von ahd. biriha (immer ohne Quelle). Vermutlich hieß „Birke“ in einigen Regionen vor 1000 n. Chr. tatsächlich biriha (gesprochen wohl biricha). ( Auf unseren Flurkarten tauchen die Birken oft als „Burchen“ auf, was ganz gut zu „biricha“ passen würde.)

Der von Herrn Hartmann genutzte Plan liegt uns nicht vor. Die erwähnten Flurstück-Nummern weichen von denen der Uraufnahme ab. Das Haus #29 des Wagners ist heute ersetzt durch einen Neubau (Amperstraße 39). Der Acker von Haus #29 war in der Uraufnahme Acker #171. Dessen östlicher Teil liegt tatsächlich auf der vermuteten Trasse der Römerstraße. Heute liegen auf diesem Teil der Römerstraße die Häuser auf der Südseite der Hubertusstraße. Die Römerstraße kann dort allenfalls noch beim Krokussetzen im Garten lästig werden.

Von da führt sie immer in gerader Richtung durch den Straßanger auf das Dorf zu, so daß Haus Nr. 53 mit allen Gebäuden unmittelbar auf dem Damme steht; hier ist sie auch am deutlichsten zu erkennen, und zeigt eine Dammhöhe gegen 2 Fuß, sowie einen noch ganz gut erhaltenen Graben.

Uraufnahme im BayernAtlas. Rot die ursprüngliche Römerstraße.
Quelle: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Bayerische Vermessungsverwaltung

Haus #53 ist heute ersetzt durch das Gebäude Hubertusstr. 3 a. Haus #30 (“Straßschuster”) gibt es nicht mehr – es ist heute die Lücke zwischen den Häusern Amperstraße 42 und 44.

Das daneben stehende Gebäude Haus Nr. 30 zum Straßschuster steht noch zur Hälfte auf der Römerstraße; dann durchschneidet sie immer in nordöstlicher Richtung vom Orte die Plan Nr. 77, 79, 78; dann die sogenannten Esperlaichfelder, kreuzt aber noch zuvor zwischen Plan Nr. 78 und 2 mit dem Feld- und Fußwege [Markierung 1 im Bild], welcher nach Bruck führt; hier ist bei Plan Nr. 888 noch ein kurzer Straßenrest sichtbar.

Uraufnahme im BayernAtlas. Rot die ursprüngliche Römerstraße und weitere Bodendenkmäler.
Quelle: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Bayerische Vermessungsverwaltung

Dann durchläuft die Römerstraße immer in gerader Richtung die Kretzenhauser Aecker, ferner die Grundstücke Plan Nr. 911, 915, 916 917 und 918. Letzterer Acker ist „Kirchenstiegelacker“ benamset. Die Sage erzählt, daß hier die gegenwärtige Kirche hätte erbaut werden sollen, allein die Engel hätten, was bei Tag hier gebaut wurde, bei Nacht dahingetragen, wo jetzt die Pfarrkirche steht. An diesem Punkte ist die Straße noch erkennbar.

Von Plan Nr. 878 an berührt die Straße die Plan Nr. 939*, 958, 937, 938, 936, 935, 934, 933 – 941, 942, 943, 944, 945, 946, 947, 949, 952, 953, 954, 955.

Bei Plan Nr. 933 kreuzt sie die Distriktsstraße [2], welche von Bruck nach Schöngeising führt, und läuft in gerader südlicher Richtung der Amper zu, wobei sie die Plan Nr. 941–955 theils berührt, theils durchschneidet, und wo sie namentlich in einem trockenen Sommer deutlich erkennbar ist; endlich durcheilt sie noch die Angerlaichwiese [3] und setzt 20 Schritte unterhalb der Insel „Thurm“ über die Amper.

Bei Markierung [1] war also noch ein Straßenrest zu sehen. Das ist heute der kleine nördliche Gartenanteil von Scherrerstraße 13. Im Garten der angrenzenden Scherrerstraße 15 befand sich ein römisches Grab. Möglicherweise hat Herr Hartmann also auch Grabreste für Römerstraßenreste gehalten.

Wie man sieht, verlief ein durchgehender Ackerrain weitgehend entlang der ehemaligen Römerstraße. Als die Ackerparzellen festgelegt wurden, war die Römerstraße also zumindest rudimentär vorhanden und diente als Ackergrenze. Erst östlich von Markierung [2] weicht die Ackergrenze nach Norden ab. Hier sind wir bereits im Bereich eines möglichen mittelalterlichen Altweges zu einer Furth über die Amper.

“Im Angerlaich” ist auf der Uraufnahme nur ganz im Norder der Wiese notiert. Aber offensichtlich bezeichnete man damit die gesamte Wiese in der Amperschleife so. Bemerkenswert ist auch, daß Herr Hartmann den Standort der Römerbrücke völlig präsise beschrieben hat: 20 bayer. Fuß (5,84 Meter) nördlich der Turminselspitze. Spätere Autoren haben die Brücke weiter nördlich vermutet.

Der Graben der Römerstraße mit Materialentnahmegruben. Rechts unten die Nordspitze der Turminsel.
Quelle: GoogleMaps. GeoBasis-DE/BKG,GeoContent, Maxar Technologies, 2020

Der letzte Teil der Römerstraße, der auf die ehemalige Brücke zuläuft, ist heute Acker. Im Relief ist nichts mehr erkennbar. Aber auf einigen Luftbildern aus trockenen Jahren zeichnen sich die Gräben und die Materialentnahmegruben [die dann aber sehr große Abstände von mehr als 30 Metern haben] deutlich ab. Die Straßengräben haben einen Abstand von 19 Metern.

1 Kommentar zu „Römerstraße – Materialentnahmegruben“

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