Römerstraße III von Schöngeising nach Oberföhring

von Ulrich Bähr

Zusammenfassung

Gesamtfazit

Klaus Schwarz postuliert eine Römerstraße von Oberföhring bis Holzhausen bzw. Schöngeising. Hierfür gibt es aber nur schwache Hinweise.

Seine Beobachtung, daß in einer Holzhausener Kiesgrube ein Römerstraßendamm erkennbar sei, ist vermutlich falsch.

Einige Beobachtungen von Klaus Schwarz könnten von Altwegen stammen.

Klaus Schwarz‘ „Römerstraße III“

Die Römerstraße III

In dem Buch

Klaus Schwarz: Archäologisch-topographische Studien zur Geschichte frühmittelalterlicher Fernwege und Ackerfluren im Alpenvorland zwischen Isar, Inn und Chiemsee (= Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte A 45). Kallmünz/Opf. 1989

beschreibt der Autor eine mögliche Römerstraße, die er „Römerstraße III“ nennt. Ausgehend von dem nachweislich von den Römern genutzten Isarübergang bei Oberföhring stellt er Überlegungen an, wo die Fortsetzung dieser Römerstraße hätte verlaufen können, wenn sie weiter nach Westen ging.

Klaus Schwarz war Leiter der Abteilung Bodendenkmalpflege des Landesamtes für Denkmalpflege. Sein Renommee erfordert es, seine Überlegungen erst zu nehmen und genau zu untersuchen.

In diesem Beitrag wird detailliert seine Beschreibung nachvollzogen.

Gesamtschau

Wenn man von Oberföhring nach Westen (z. B. nach Augsburg) will, dann war man früher bei der Routenwahl stark eingeschränkt: Nördlich und nordwestlich von München lagen ausgedehnte Sumpfgebiete. Die Straßenbauer mußten wie durch ein Meer navigieren, in dem einige Moränenhügel lagen, die zudem teilweise sehr steil waren. Das erklärt, warum Aubing, Germering, Unterpfaffenhofen und Alling bis in die Neuzeit bedeutende Orte an Fernwegen waren. Sie lagen einfach am Nordrand des befahrbaren Gebiets.

Abbildung 1 Positionsblätter. Blau markiert damalige Sumpfgebiete.
[Karte: Positionsblätter Bayerische Vermessungsverwaltung. CC BY 4.0]

Schwarz‘ Methode

Im Prinzip versucht Klaus Schwarz aus den Notwendigkeiten des Terrains den Verlauf der „Römerstraße III“ herzuleiten.

Er beschreibt als Ergebnis seiner Überlegung eine Römerstraße, die in etwa so verlief:

Abbildung 2 “Römerstraße III” nach Klaus Schwarz. Rot die vermutlich gemeinte Route. Gelb mögliche Alternativrouten.
[Karte: Bayerische Vermessungsverwaltung. CC BY 4.0]

Es gilt allerdings zu bedenken, daß es bislang keinerlei Hinweise auf eine derartige „Römerstraße III“ gibt. Es gibt also keine Kette von Villae Rusticae, keine gehäuften Münzfunde, keine zwingenden Luftbildbefunde, keine auffälligen Flurnamen/Grundstücksgrenzen etc. Es kann z. B. auch sein, daß die Fortsetzung der Römerstraße auf der westlichen Isarseite entlang der Isar verlief.

Biederstein

Schwarz schreibt[1], daß 350 m südwestlich des Nordfriedhofes auf der „Uraufnahme von 1914“ ein künstlicher Einschnitt in der Terrassenstufe verzeichnet sei. Die Uraufnahme ist älter. Es kann sein, daß er ein Katasterblatt von 1914 meint. In der Topographischen Karte von 1900 ist an dieser Stelle kein Einschnitt erkennbar:

Abbildung 3 Topographische Karte von 1900, Blattnummer 692, Normalausgabe.
Rote Linie die Verlängerung des Endes des Bodendenkmals D-1-7835-0029 („Straße der römischen Kaiserzeit“) nach Westen
Gelber Punkt ist 350 Meter südwestlich des Nordfriedhofs
[Karte: Bayerische Vermessungsverwaltung. CC BY 4.0]

Über die Würm

Schwarz entscheidet sich für die Blutenburg als Würmübergang[2]. Primär, weil sie zur Sicherung eines bedeutenden Weges interpretiert werden kann.

Die Flurgrenzen lassen auch einen Übergang nördlich des heutigen Obermenzing möglich erscheinen (heutiger „Breiter Weg“, in Verlängerung der heutigen „Böhlaustraße“ oder in Verlängerung der heutigen „Benderstraße“). Dann wäre auch nicht der von Schwarz gezeichnete Knick bei der heutigen Schragenhofstraße nach Süden in das Kapuzinerhölzl nötig.

Blutenburg bis Germering

Schwarz argumentiert bei der Strecke Blutenburg bis Germering vor allem mit dem Ausschlußprinzip: Wenn es die Strecke gab, dann nicht durch den Sumpf und vermutlich entlang von möglichst kilometerlang durchgehenden Feldbegrenzungen.

Tatsächlich bieten Flurgrenzen der Uraufnahme auch alternative Strecken an:

Abbildung 4 Positionsblätter um 1860.
Rot die vermutlich von Schwarz gemeinte Verbindung.
Gelb mögliche Alternativrouten.
[Karte: Bayerische Vermessungsverwaltung. CC BY 4.0]

Es gibt in der Uraufnahme definitiv durchgehende geradlinige Wege von Obermenzing/Blutenburg über Aubing, Germering bis nördlich von Unterpfaffenhofen. Zwischen der Würm und der Isar finden sich keine geraden Wege in der Uraufnahme.

Germering bis Alling

Der Parsberg westlich von 82210 Germering zeigt westlich und östlich ausgeprägte Hohlwegbündel, die ihn als vielbefahrenen mittelalterlichen Weg ausweisen. Die Germeringer Hoflacher Straße verweist schon darauf, daß darüber der Verkehr über den Parsberg und 82239 Alling nach 82239 Hoflach (Alling) und weiter nach 82256 Bruck (Fürstenfeldbruck) verlief.

In Luftbilder und im Geländerelief sind in diesem Gebiet bislang keine Hinweise auf Altwege oder Straßendämme aufgetaucht. Alling und der Vorort Holzkirchen sind heute stark bebaut.

Falls es eine Römerstraße von Oberföhring bis 82110 Unterpfaffenhofen (Germering) gab, dann wäre es eigentlich unverständlich, warum sie dann nach Unterpfaffenhofen nach Westen abbog, um fast parallel zu einer anderen Römerstraße nach 82296 Schöngeising zu verlaufen. In nur 4,5 km wäre die andere Römerstraße über 82110 Wandelheim (Germering), 82205 Geisenbrunn (Gilching) und 82205 Argeltsried (Gilching) zu erreichen gewesen. Die neuzeitliche Chaussee München-Landsberg wählte diese Route.

Alling bis Germannsberg

Der heute noch bestehende Weg beginnt in einem Hohlweg und führt dann auf dem „Hochweg“ genannten Damm-Weg durch den Wald nach 82239 Germannsberg (Alling).

Noch ungeklärt ist das Zustandekommen dieses Streifens im Luftbild. Womöglich handelt es sich aber um ein vorgeschichtliches Bachbett.

Abbildung 5 GoogleEarth vom 04.08.2015 etwa 240 Meter Nördlich der Straße “Am Hochweg” auf Höhe des “Alpaca Beach” (Am Weinberg 26, Alling)

Germannsberg

Am 30.06.1979 soll ein „wachstumshemmender Streifen“ vom Waldrand östlich 82239 Germannsberg (Alling) bis zum westlichen Hof zu sehen sein[3].

Von diesem Tag steht kein Luftbild zur Verfügung. Schwarz hat diese Beobachtung offenbar vom Boden aus gemacht. Aber womöglich bezieht sich Schwarz auf diesen kiesigen Streifen:

Abbildung 6 Google-Earth vom 01.04.2017 von Flurstück 3041 östlich von Germannsberg.
Rosa die gedachte Fortsetzung des kiesigen Streifens.

In der Feldaufteilung der Uraufnahme spiegelt sich diese angenommene Straße in keiner Weise wider[4]. Wenn es dort tatsächlich eine Straße gab, dann ist sie vor der Gründung Germannsbergs verschwunden gewesen. Ein Stück weiter südlich beobachten wir in der Uraufnahme einen gelegentlichen Versatz der Flurgrenzen um 12 Meter. Das deutet darauf hin, daß hier ein Weg als Feldgrenze aufgelöst wurde (in der Zeichnung gelb).

Abbildung 7 Feldaufteilung in der Uraufnahme zwischen Germannsberg und dem östlich gelegenen Oberen Buchholz. [Quelle: Geoportal.bayern.de. Bayerische Vermessungsverwaltung.]
rot die Verlängerung des kiesigen Streifens
grün ein Weg, der im Positionsblatt eingezeichnet ist
gelb ein konstruierter möglicher Weg, hergeleitet aus Feldversätzen
[Karte: Bayerische Vermessungsverwaltung. CC BY 4.0]

zwischen Holzhausen und Angerhof

Klaus Schwarz beobachtete am Rand einer ehemaligen Kiesgrube zwischen 82239 Holzhausen (Alling) und 82239 Angerhof (Alling) eine Kiesaufschüttung, die er für einen römischen Straßendamm hielt. Hier lag er aber einem Irrtum auf, wie in einem nachfolgenden Kapitel genauer erläutert wird.

Schwache Hinweise auf Wege westlich der Kiesgrube

Westlich der Kiesgrube haben wir auf einem Luftbild in der Fortsetzung Pflanzenausfälle, die womöglich auf trockeneren Boden verweisen könnten.

Abbildung 8 GoogleEarth vom 10.07.2016. Flurstück 50 östlich von Holzhausen mit einem Streifen Lücken im Bewuchs.
Rosa die gedachte Fortsetzung des kiesigen Streifens.

In der Feldaufteilung der Uraufnahme spiegelt sich diese angenommene Straße in keiner Weise wieder. Wenn es dort tatsächlich eine Straße gab, dann ist sie vor der Gründung Holzhausens verschwunden gewesen.

Abbildung 9 Feldaufteilung in der Uraufnahme zwischen Holzhausen und der östlich gelegenen alten Kiesgrube.
[Karte: Bayerische Vermessungsverwaltung. CC BY 4.0]

Westlich Holzhausens

650 Meter westlich der Holzhauser Kirche am 30.06.79 ein 8 Meter breiter Streifen kompakten Kieses zu sehen.[5]

Leider hat Schwarz nicht näher beschrieben, wo dieser Kiesstreifen war. Ohne das genannte Luftbild ist das nicht zu entscheiden. Auf Luftbildern finden wir mehrere mögliche Kandidaten.

Abbildung 10 GoogleEarth vom 03.03.2011. Acker (Flurstück 105) westlich von Holzhausen mit einem etwas helleren Streifen.
Rosa die gedachte Fortsetzung des kiesigen Streifens.

Abbildung 11 GoogleEarth vom 01.01.2009. Acker (Flurstück 99) mit zwei parallelen hellen Streifen im Abstand von 12,5 Metern.

Für eine Römerstraße liegen die beiden hellen Streifen zu nahe beieinander. Ein Stück weiter westlich zeichnet sich die Römerstraße östlich von Schöngeising gut im Bewuchs ab: Dort liegen 17,2 Meter zwischen den Entwässerungsgräben entlang der Straße. Bei einer Straßenbreite von 6 Metern wären die Grünstreifen zwischen Straße und Entwässerungsgraben hier mit 3 Metern nur noch halb so breit. Zudem müßten sich eigentlich die Gräben dunkel abzeichnen und nicht hell. Zudem fehlt auf dem obigen Luftbild jede Spur eines Straßendamms zwischen den parallelen Streifen.

Holzhauser Kirchweg

An anderer Stelle wurde bereits der „Holzhauser Kirchweg“ untersucht und dort überlegt, ob das Hohlwegbündel im Amperhang womöglich römisch war. Die von Schwarz gezeichnete Römerstraße III scheint direkt auf dieses Hohlwegbündel zu zielen.

Westlich der Amper setzt sich dieser mögliche Altweg in einem sehr flachen unregelmäßigen Damm fort (Flurstücke 321 und 968). Flurgrenzen sprechen zumindest nicht gegen einen Altweg als Fortsetzung dieses Dammes nördlich an 82296 Schöngeising vorbei (15 Meter nördlich der modernen Straße, die zufälligerweise Römerstraße heißt.)

Abbildung 12 Flurkarte der Uraufnahme auf Google-Earth-Darstellung. Geobasis DE/BKG Bildaufnahme 03.06.2019. Rechts oben der Zellhof. Links oben der Moserhof.
Rosa hinterlegt die Fortführung des Hohlwegbündels mit einer möglichen Amperfurt.
Grün hinterlegt der mögliche Verlauf der Römerstraße III.
[Karte Uraufnahme: Bayerische Vermessungsverwaltung. CC BY 4.0]

Abbildung 13 Möglicher Verlauf des “Holzhauser Kirchwegs” von den Holzhauser Feldern ein Hohlwegbündel die Amperterrasse hinab über die Amper und nördlich am alten Schöngeising vorbei.
[Karte Uraufnahme: Bayerische Vermessungsverwaltung. CC BY 4.0]

Die südlich der angenommenen Furt gelegene hölzerne Römerbrücke bestand womöglich nicht durchgehend, was einen Alternativweg erforderte.

Östlich der Amper bei Schöngeising wurden Reste eines kleinen römischen Handwerkerdorfes und der Straßenstation AMBRAE gefunden. Dieses Areal wird von der hier vermuteten Wegführung nicht berührt. Diese Römerstraße III berührt nur keltische und frühgeschichtliche Bodendenkmäler – keine römischen Bodendenkmäler.

Fazit

Wenn eine Römerstraße von Osten bis Oberföhring führt, ist es naheliegend anzunehmen, daß sie von dort weiterführt. Schwarz bietet mit seiner „Römerstraße III“ eine plausible Hypothese an. Durch die starke Besiedelung in der Region ist es aber nicht möglich, diese Hypothese zu belegen. Auch ein Verlauf über Pasing und dann auf der Trasse der neuzeitlichen Chaussee München-Landsberg wäre möglich.

An keiner Stelle zeigen sich im Luftbild die typischen beiderseitigen Gräben oder Materialentnahmegruben, die die Römerstraße Augsburg-Schöngeising-Gauting-Salzburg aufweist. Auch sonst konnte Schwarz keine schlagenden Beweise (längere schmale Kiesstreifen, Aufschlüsse eines Kiesdamms durch einen querenden Entwässerungsgraben etc.) vorlegen.

Zwischen Neufahrn und Fürholzen zweigte eine kurzes Stück Römerstraße von der „Isartalstraße“ ab. War dies womöglich mehr als eine Stichstraße zu den Römeransiedelungen zwischen Eching, Neufahrn und Dietersheim? Womöglich führte sie über Garching isaraufwärts nach Oberföhring?

Die Hinweise auf eine weitere Römerstraße sind also bislang schwach.

Kiesgrube zwischen Holzhausen und Angerhof

Hinweis

Klaus Schwarz schreibt[6]:

„Ein zweiter Befund tritt in der Kiesgrube 1000 m östlich der Kirche von Holzhausen auf. In dem nicht zugänglichen Profil ihrer Ostwand steht oben der Schnitt durch eine auf 0,7 m Höhe geschätzte Aufschüttung an, die aus mehreren, in der ganzen Breite gleichmäßig stark bleibenden Schichten besteht und einem mehrfach aufgehöhten Straßenprofil entspricht. Der oberste Bereich des flach gewölbten Rückens ist abplaniert. Auf den beiden Böschungen liegt bis zum gleichen Ni[ve]au heller Kies, der bei der geringen Breite des Profils nur randlich aufgeschlossen und als Aufplanierung, vielleicht zum Füllen von Fahrspuren, angesprochen werden kann. Obertägig tritt der Befund nicht in Erscheinung, doch läßt sich dem Profil entnehmen, daß der Straßenkörper ostwestlich verlaufen sein muß, d. h. in der Orientierung der bis hierher beschriebenen Straße.“

Die Lage

Die Kiesgrube liegt zwischen dem Hühnerhof der Familie Naßl und dem Angerhof. Er gehört mittlerweile der Gemeinde Alling. Die Grube ist 2022 dicht bewachsen[7] und es ist nicht mehr möglich eine „Aufschüttung“ zu erkennen.

Abbildung 14 Die von Klaus Schwarz erwähnte Kiesgrube (Flurstück 47)
[Karte Uraufnahme: Bayerische Vermessungsverwaltung. CC BY 4.0]

Angesichts der Form des Grundstücks ist nicht sicher zu sagen, wo genau die „Ostwand“ ist. Die Kiesgrube hat eine 90 Meter lange Nord-Ost-Seite und eine 40 lange Süd-Ost-Seite.

Leider bleibt Schwarz sehr vage, wo genau er das beobachtet hat und wie breit diese Schüttung war. Wir wissen nicht einmal sicher, ob er links und rechts der „Straße“ nachgesehen hat, ob die Schüttung da nicht weiterging. Und wir kennen das Datum seiner Beobachtung nicht.

Moderne Kiesauf­schüttung

Frau Binder von der Gemeinde Alling konnte 2024 einen altgedienten Gemeindemitarbeiter zu der Kiesgrube befragen. Ergebnis: Anfang der 80er-Jahre wollte die Gemeinde die Kiesgrube zu einem Teich-Biotop umbauen und hat dazu am Rand schon einmal Kies aufgeschüttet.

1989 kam das Buch von Klaus Schwarz heraus, in dem er von geschichteten Kiesschüttungen schreibt, die auf eine Straße hindeuteten.

Es spricht also sehr viel dafür, daß Klaus Schwarz hier einem Mißverständnis unterlag und er eine wenige Jahre alte Kiesaufschüttung mit einem Römerstraßendamm verwechselte.

Andererseits kann man in’s Feld führen, daß Klaus Schwarz eine andere Beobachtung in der Nähe mit „1979“ datierte. Womöglich hat er also auch 1979 die Kiesgrube untersucht. Dann hätte er allerdings eine Beobachtung gemacht, die nicht mit der modernen Kiesaufschüttung im Zusammenhang stehen kann.

Luftbild von Holzhausen

Holzhausen 1960

Ein Photo von Holzhausen von 1960 zeigt ein interessantes Detail.

Abbildung 15 Holzhausen von Osten nach Westen. Im Hintergrund Schöngeising. [Aufnahme um 1960. Gemeindearchiv Alling.]

Im Hintergrund sieht man einen kiesigen Streifen:

Es handelt sich bei diesem Ausschnitt um diese Stelle:

Abbildung 16 Lage der Ausschnittsvergrößerung.
[Karte: Bayerische Vermessungsverwaltung. CC BY 4.0]

Es dürfte sich allerdings nicht um einen Altweg handeln, sondern um die Reste dieses Feldrains:

Abbildung 17 Uraufnahme der Stelle mit der Ausschnittsvergrößerung.
Grün: Feldraine.
[Karte: Bayerische Vermessungsverwaltung. CC BY 4.0]

Allerdings laufen die Hohlwege des „Holzhauser Kirchwegs“ direkt auf die Fortsetzung dieses Feldrains zu. Und diese Feldraingrenze zieht sich einige Gewanne hinweg. Somit können wir es hier schon auch mit einem mittelalterlichen Weg zu tun haben.

Literatur

Schwarz, Klaus, Eugen Ixmeier, und Georg Kossack. Archäologisch-topographische Studien zur Geschichte frühmittelalterlicher Fernwege und Ackerfluren: im Alpenvorland zwischen Isar, Inn und Chiemsee. Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte, Bd. 45. Kallmünz/Opf: M. Lassleben, 1989.



  1. Schwarz, Ixmeier, und Kossack, Archäologisch-topographische Studien zur Geschichte frühmittelalterlicher Fernwege und Ackerfluren, 41.




  2. Schwarz, Ixmeier, und Kossack, 42.




  3. 42.. Das Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung teilte am 13.09.22 mit, daß es sich bei dieser Beobachtung nicht um ein Luftbild aus dem Bestand des LDBV handeln kann. (Vorgangs-Nr. 2209-015417)




  4. Heute ist es das Flurstück 3041. Zur Zeit der Uraufnahme gehörte es zu Hof #1 in Germannsberg. (Laut Genealogie-Kiening ein ½ Hof mit Hofnamen Wolf, Lipp und Unterbauer – Grundherr Kloster Polling. Ältester Nachweis: ungefähr 1655.)


    An diesem Hof vorbei führte zudem mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Altweg von 82205 Gilching nach 82239 Biburg (Alling) (https://geschichte-ffb.de/altweg-gilching-biburg )




  5. Schwarz, Ixmeier, und Kossack, Archäologisch-topographische Studien zur Geschichte frühmittelalterlicher Fernwege und Ackerfluren, 43.




  6. Schwarz, Ixmeier, und Kossack, 43.




  7. Dies ergab eine Exkursion vor Ort Ende 2022


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