Brandenberger Sägemühle

Beispielbild, wie so eine Sägemühle ausgesehen haben mag [pixabay.com}

Es gab eine Mühle!

Dorlis und Roman haben Brandenberger befragt und Erstaunliches erfahren! Es gab vermutlich tatsächlich eine Sägemühle am Südrand von Brandenberg. Und es gab dort früher tatsächlich mal einen Mühlbach.

Die angebliche Lage der ehemaligen Sägemühle von Brandenberg (rotes Symbol) mit so bezeichneten “Mühlweg” (rote Linie). Grün eingezeichnet ist der Beginn des “Rennwegs”.
Orange sind auffällige Reliefstrukturen (Altwege?).

Wenn der “Mühlweg” tatsächlich nördlich der Mühle verlief, dann kamen die Fuhrwerke vermutlich auch von Norden.

Auffällig ist eine Struktur (1) (in der obigen Karte gelb umrandet) nord-nord-östlich vom Mühlensymbol (3), auf das mehrere parallele Reliefgräben zulaufen. Das sollten wir vor Ort klären!

Der Mühlenstandort im Detail

Mögliche Lage der Brandenberger Sägemühle (3), auffällige Struktur (1), Vertiefung/Becken in der Landschaft (2), Bäche? (5, 6), Teich? (4)

Im Detail sieht das wie auf der Karte oben aus. Spannend ist der schmale, gekrümmte Grundstücksstreifen (5), der auf eine Vertiefung (2) in der Landschaft zuläuft. War (2) womöglich ein aufstauter Mühlteich, der dann als Mühlengraben (5) zur Mühle lief?

Heute ist alles flachgepflügt. Aber auf der Karte der Uraufnahme sieht man bei (4) offenbar einen Teich. Ein Hinweis darauf, daß das Gelände früher feuchter war.

Spannend ist jetzt:

  • Wer war der Eigentümer #6? Wie lautete sein Hausname?
  • Was sieht man davon heute noch im Gelände?

Rennweg und Bierweg

Rennweg (grün) von Hohenzell bis Brandenberg.
Bierweg (blau) von Türkenfeld bis Rauchenberg.
Orange sind auffällige Reliefstrukturen (Altwege?).

Dorlis und Roman wurden noch zwei weitere Wege in die Karte gezeichnet, die unter diesem Namen so heute nicht in den Karten stehen (in etwas älteren topographischen Karten tauchen die Namen aber noch auf):

  • Der Rennweg (2). Eine West-Ost-Verbindung nach Brandenberg. Man kann in der Schummerungskarte heute noch erkennen, daß der Weg ursprünglich exakt ost-west in den nördlichen Brandenberg-Ortsteil führte. (Heute schwenkt er nach der FFB3 südlich ab in den südlichen Brandenberg-Ortsteil.)
    “Rennweg” ist ein alter Begriff für “Reitweg”. Üblicherweise bezeichnete man damit siedlungsferne Fern- und Kurierwege. Die Reiter haben vermutlich nie halt gemacht an einer Sägemühle. Aber es wirkt, als könne man diesen Rennweg fortsetzen über Reichertsried bis Schöngeising und/oder Grafrath. Diesen Weg sollten wir also unbedingt noch weiter untersuchen.
  • Der Bierweg (1). Eine Nord-Süd-Verbindung von Türkenfeld nach Moorenweis. Warum der Weg wohl so heißt? Gab es an einem Ort eine Wirtschaft und im anderen die Brauerei? Jedenfalls entspricht dieser Weg der FFB3 und ist kein Altweg – allenfalls ein alter Weg.

“Schneider Bergln”

Für den Hügel südlich von Brandenberg haben die Kartographen den Namen “Schneider Bergln” aufgenommen. Eine Sägemühle hieß früher auch “Schneidwerk”. Der Besitzer der Mühle hieß “Schneidmüller”. Es könnte also sein, daß die Kottgeiseringer und Zankenhausener Bauern den Berg so nannten, weil sie ihn nur bei Fahrten zur Sägemühle überwinden mußten. Das ist aber nur eine Theorie.

In jedem Fall zeigt dies: Wir sollten auch die anderen Wege nach Brandenberg genauer betrachten. Offenbar zog so eine Sägemühle Fuhrwerke von beachtlich weit her an.

Mögliche Altwege

Auf der Karte oben sind orange auffällige Linienstrukturen in der Schummerungskarte eingetragen. Einige davon können Altwege darstellen. Sie folgen aber auffällig oft dem Raster von Südwest-Nordost-Verbindungen, sowie West-Ost-Verbindungen. Mehrfach sieht man mehrere eng beeinander liegende parallele Strukturen – hier wäre es wirklich spannend zu erfahren, was das sein kann. (Einige sind alte Feldraine der schmalen Feldstreifen, wie sie vor der Flurbereinigung üblich waren.)

Exkursion nötig

Zuletzt haben wir den möglichen Verlauf des Brandenberger Mühlenweges ja nur von Schöngeising bis Reichertsried verfolgen können. Der weitere Verlauf bis Brandenberg muß noch abgelaufen werden.

Und die Erkenntnisse von Dorlis und Roman erfordern natürlich um so mehr Nachforschungen in Brandenberg.

Wir wollen uns daher am Sonntag, 15.09.18 um 10:00 Uhr in Brandenberg treffen und von dort eine weite Runde drehen. Der genaue Treffpunkt wird noch bekanntgegeben.

2 Kommentare zu „Brandenberger Sägemühle“

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