(von Frank Zimmermann, Gudrun Hanuschka-Ende, Lucien Mayer, Hans Böhmer, Rudolf H. Ende, Ulrich Bähr)
Rund um Fürstenfeldbruck gibt es bemerkenswert große Flächen, die mit Strukturen bedeckt sind, die allgemein als “Celtic Fields” bezeichnet werden (ausgesprochen: “keltik fields”.)
Am 24.10.21 haben Frank, Gudrun, Lucien, Hans (+ Ehefrau Monika), Rudolph und Uli eine Exkursion durch dieses Gebiet bis zu den “Celtic-Fields” von 82256 Aich-Ziegelhütte (Fürstenfeldbruck) gemacht.

Da ein Zeitungsbericht kürzlich darauf aufmerksam machte, daß den Brucker Stadträten nicht bewußt ist, was für eine spektakuläre Ansammlung an Hügelgräbern sie vor ihrer Stadt haben, haben wir einen kurzen Abstecher dorthin gemacht.


“Celtic-Fields” in Aich-Ziegelhütte
Im Süden der Flurnummern 385, 386 und 387 finden wir auf einer Wiese Reste von sehr flachen Dämmen, die vermutlich von einer \”Celtic-Fields\”-Struktur stammen. Die Erhöhung ist so schwach, dass sie im BayernAtlas-Relief zwar erscheint, aber dort nicht meßbar ist.
Auf dem Positionsblatt 689 von 1900 ist diese Wiese noch als Wald (\”Gemeinde Jahr Holz\”) kartiert. Im Positionsblatt 689 von 1924 ist der Wald dann gerodet und eine Wiese. In den folgenden 100 Jahren war die Fläche offenbar durchgehend eine Wiese und wurde nie gepflügt. Das erklärt womöglich, warum sich dort leichte Dämme bis heute erhalten haben. (Die exakt in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Rinnen sind die neuzeitlichen Feld- und Wiesenraine der Fluraufteilung bis zur Flurbereinigung. Sie haben sich sogar in den gepflügten Feldern erhalten.)

gelb markiert: Die heutige Staatsstraße 2054
grün markiert darunter: Die Vorgängerstraße der Staatstraße 2054
lila markiert: Moderne Feldwege
rot markiert: Die im Geländemodell erkennbaren \”Celtic-Fields\”-Relikte
[Quelle: BayernAtlas, Geobasisdaten: Bayerische Vermessungsverwaltung Nr. 2106-015943>]

[Quelle: Rudolf H. Ende. Weiterverbreitung nur mit Zustimmung des Photographen]
Die Dämme sind in den Wiesen heute noch erkennbar. Auf einer kurz gemähten Wiese bei spätabendlichem Streiflicht fallen sie noch ein wenig mehr auf.

[Aufnahme gen Norden (im Hintergrund die Häuser von Ziegelhütte) vom 24.10.21.BY-NC-SA 3.0 DE]

[Quelle: Rudolf H. Ende. Weiterverbreitung nur mit Zustimmung des Photographen]

[Aufnahme gen Süden (im Hintergrund der moderne Weg, der in den Wald führt) vom 24.10.21.BY-NC-SA 3.0 DE]

[Aufnahme gen Westen vom 24.10.21. CC BY-NC-SA 3.0 DE]

[Photograph Hans Böhmer. Aufnahme vom 24.10.21. CC BY-NC-SA 3.0 DE]

[Quelle: Rudolf H. Ende. Weiterverbreitung nur mit Zustimmung des Photographen]
Variante: Es genügt, wenn die Stange über die Grasnarbe ragt. Vermutlich reichen daher auch Schaschlikspieße mit einer daraufgesteckten bunten Papierkugel.

[Aufnahme vom 24.10.21. CC BY-NC-SA 3.0 DE]
Die gefundenen Dämme sind allenfalls 1 Meter breit. (In Forstenried/Eichelgarten sind sie hingegeben 8 Meter breit.)

[Quelle: Rudolf H. Ende. Weiterverbreitung nur mit Zustimmung des Photographen]
Bodenproben
Leider gelang es nicht, auf den Bodenhorizont unter der Humusschicht herunterzugraben. Die obersten 20 cm waren humos und leicht lehmig. In dieser Humusauflage konnte kein Unterschied zwischen dem Damm und der Fläche neben dem Damm festgestellt werden.


Die Böden rund um Fürstenfeldbruck sind generell durchschnittlich gut (\”Ackerzahlen\” unter 60). Sie erreichen aber nicht die guten Werte der Löß-Flächen weiter westlich am Lech. Bayerischer (und in etwa auch deutscher Durchschnitt) ist eine Ackerzahl von 44.