Baubericht vom 12.10.25

Am Sonntag den 12.10.25 ging es ab 10 Uhr weiter auf der Baustelle. Diesmal waren Theresa, Uli, Luzia und Edgar von Anfang an mit dabei. Los ging es mit weiterer Lehmstampferei und dem Einweichen von Stroh für die spätere Isolationsschicht über der Backofenkuppel:

Weitere Hilfe kam dann noch durch Florian und seine Frau dazu: 4 Stützpfosten für die Backofenplattform wurden von Florian ergänzt und alle haben dann noch angepackt, Lehmkugeln aus dem aufbereiteten Lehm zu formen.

Martina, deren Tochter in FFB wohnt und die aus dem West-Harz zu Besuch da war, ist zufällig auf uns aufmerksam geworden und hat ebenfalls kräftig mit angepackt! Seitdem ist sie ebenfalls auf unserem Mailverteiler ☺

Nachdem Uli die tags zuvor eher grob geglättete zukünftige Backfläche mit Fingerspitzengefühl, einer leeren Weinflasche und einem geraden Metallstück gefinisht hatte, konnte endlich die Ofentür angesetzt und mit Lehm und einer Stützlatte fixiert werden:

Dann wurde die Fläche mit Zeitungspapier als Trennschicht ausgelegt und darauf Sand geschüttet, der die Negativform für den Backofeninnenraum werden sollte. Um ein wenig Sand, Zeit und Mühe zu sparen, haben wir Holzabschnitte und die restlichen leeren Bierflaschen mit in den Korpus eingearbeitet und nach Augenmaß und ein wenig grobem Nachmessen schrittweise das Ofen-Innenvolumen geformt:

Auf diese Konstruktionshilfe, die später wieder durch die Ofenklappe entfernt wird, wenn der eigentliche Ofen drumherum errichtet wurde, wurde eine erneute Trennschicht aus Zeitungspapier gelegt. Damit sie sich besser anschmiegt musste sie nur kurz vorher in Wasser getaucht werden und das sah dann so aus:

An die Zeitung konnten wir dann die Lehmkugeln andrücken und so Schritt für Schritt die eigentliche Ofenkuppel bauen. Zwei Schichten Lehmkugeln, deren Zwischenräume wir mit weiterem aufbereiteten Lehm verstopft und verstrichen hatten, bilden für den Ofen die Schicht, die später die Hitze des Feuers aufnehmen und speichern soll. Der Lehm ist nur mit etwas Sand gemischt, da er beim Trocknen und Befeuern sonst zu leicht Risse bekommt, wenn er zu fett ist (d. h. einen zu hohen Anteil an Schluff und Ton hat). Risse wird er auf jeden Fall bekommen, aber durch den Sand schwindet der Lehm nicht ganz zu stark, macht ihn etwas stabiler. Spätere Risse werden dann mit weiterem Lehm einfach zugestrichen.

Damit die Hitze später möglichst nach innen und wenig nach außen abgegeben wird, kommt auf diese Lehmschicht nun das Stroh, dass wir am Anfang des Tages eingeweicht hatten. Durch das Einweichen lassen sich die Halme etwas besser an den Ofen drücken. Im Stroh-Wasser Bottich haben wir versucht, noch möglichst viel Lehmklumpen aufzulösen, sodass die Halme zusätzlich von einer dünnen Tonschicht umgeben sind, die später vielleicht verhindern, dass das Stroh durch kleinere Risse an der Ofeninnenseite abbrennt.
Diese Stroh-Wasser-Pampe haben wir jedenfalls versucht auf dem Tonkorpus möglichst gleichmäßig zu verteilen:

Damit das auf Dauer hält, braucht es natürlich noch einer letzten Schicht aus stroh-armiertem Lehm. Da sich der Tag aber schon wieder dem Ende geneigt hatte, haben wir an diesem Punkt Schluss gemacht und aufgeräumt. Wolfram hat vor dem geschlossenen Backofenhäuschen noch ein schönes Foto von denen gemacht, die am Ende noch da waren:

Fazit: der 3-Tages-Marathon war super! Wir sind zusammen weit gekommen, die Fertigstellung ist nicht mehr fern! Nur noch eine Außenschicht, dann kann der Innenraum des Ofens ausgeräumt und von den Holzresten, Bierflaschen und Sand bereit werden. Ab dann sollte er bis kurz vor dem ersten Frost langsam trocknen und dann werden wir ein kleines Feuer anzünden können, das die restliche Feuchtigkeit verdampft. Was außerdem noch fehlt, und was wir in der Zwischenzeit machen können, sind die Arbeitsflächen links und rechts des Backofens, wenn die Klappen geöffnet sind. Zur Erinnerung, so könnte es dann etwa ausschauen:

Besonders schön fand Gunter die vielen Leute, die während der Bautage zufällig bei uns vorbeigekommen sind und neugierig wissen wollten was wir da eigentlich genau machen. Einige waren erstaunt, dass wir gar nicht mit Kuhfladen arbeiten, obwohl das von der Ferne so aussieht aber von fast allen haben wir viel Zuspruch beste Wünsche für unser Projekt bekommen. Sicher waren auch einige dabei, die wir in der Nutzungsphase wiedersehen werden! ☺

Vielen Dank nochmals an alle, die mit angepackt haben! Den nächsten Bautermin schicke ich wieder per Mail rum. Und weiterhin: wer Zeit und Lust hat mitzumachen ist immer herzlich eingeladen dazuzustoßen und bei wem es gerade nicht passt: vielleicht dann beim nächsten Termin oder übernächsten, oder später…

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