von Ulrich Bähr
Zusammenfassung
Eine Anleitung
Wie kann man Akten aus dem Staatsarchiv München einsehen? Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung erklärt das. Es ist einfach.

Archiv wählen
Was liegt wo?
Es gibt mehrere bayerische Archive
- Staatsarchiv München: Für die Ämter Bayerns (Staatsanwaltschaft, Zoll, Steuer, Landratsämter, Vermessungsämter etc.). Auch die „Briefprotokolle“ (Vorgänger der Notariatsprotokolle bis 1862) lieben hier. Für Familienforscher bedeutsam sind die Konzessionsakten (Anfragen, ob sich ein Mittelloser in einem Dorf ansäßig machen darf oder heiraten darf).
Andere Regierungsbezirke haben eigene Staatsarchive (z. B. Augsburg) - Hauptstaatsarchiv München: Für die Ministerien Bayerns und Klöster.
Auf den Webseiten kann man in der „Tektur“ blättern, ob das Gesuchte im anvisierten Archiv überhaupt vorrätig ist.
Es lohnt sich vorab klar zu machen, wie die Herrschaftsverhältnisse waren. Wer z. B. eine Akte von 1808 aus Trient sucht, der muß nach München in das Staatsarchiv, denn Trient war damals bayerisch.
Daneben gibt es noch eine Fülle weiterer Archive von Städten, Firmen, Bistümern etc. Für den Landkreis Fürstenfeldbruck gibt es dazu eine Linksammlung.
Das Staatsarchiv hat zur Orientierung eine Broschüre erstellt.
Im Staatsarchiv recherchieren
Anfragen
Wenn klar ist, daß die Akte im Staatsarchiv München liegen könnte, dann gehen Sie so vor:
Schritt | Aktion |
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1 | Suchen Sie alle Informationen zusammen, die Sie zu Ihrer Akte finden:
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2 |
![]() Die Mitarbeiter können Ihnen dann weiterhelfen bei Ihrer Aktensuche.Die Akteneinsicht kostet keine Gebühren. Solange Sie keine Kopien beauftragen, kostet Sie das nichts. Das zahlen sich unsere Steuern aus. |
3 | Die Mitarbeiter suchen die gewünschten Akten in den vielen Findbüchern (Katalogen) im Repertorienzimmer und organisieren, daß die Akte aus dem ausgelagerten Archiv in den Lesesaal gebracht wird (die „Aushebung“). Das kann einige Tage dauern. |
4 | Wenn klar ist, daß die Akte existiert, dann können Sie gleich einen Platz im Lesesaal buchen. |
Besuch des Staatsarchivs
Für den Besuch des Lesesaals im Staatsarchiv München gehen Sie so vor:
Schritt | Aktion |
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1 | Fahren Sie mit der U-Bahn bis Odeonsplatz und laufen Sie 500 Meter die Ludwigstraße hoch bisSchönfeldstr. 3, 80539 München |
2 | Melden Sie sich links im Repertorienzimmer, wenn Sie dort einen Beratungstermin haben. |
3 | Sonst gehen Sie vor bis zur Wendeltreppe und steigen hinauf bis in den Lesesaal. |
4 | Melden Sie sich an der Rezeption des Lesesaals. |
5 | Beim ersten Besuch liegt dort schon vorbereitet ein Antrag zur Zulassung zur Archivnutzung, den Sie unterschreiben.Daraufhin erhalten Sie einen Ausweis (ein kleines Papierkärtchen mit einer Nummer). |
6 | Ihre Akte liegt schon vorbereitet an einem Platz im Lesesaal. ![]() ![]() |
Akte photographieren
Wenn Sie gut in Kurrent-Schrift sind und viel Zeit haben, dann können Sie Ihre Akte gleich im Lesesaal auswerten. Wenn Sie die Akte in Ruhe zu Hause auswerten wollen, dann photographieren Sie sie. Klären Sie vorab, ob Ihre Akte für das Photographieren geeignet ist! Gehen Sie wie folgt vor:
Schritt | Aktion |
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1 | Im Lesesaal haben Sie ein recht schnelles WLAN. Nutzen Sie es! |
2 | Android-Nutzer können diese App installieren:Google Drive |
3 | Beginnen Sie immer mit der Signatur – die sollte immer das erste Bild sein. |
4 | In Google-Drive klicken Sie auf das Kamera-Symbol und halten das Handy über die erste Seite. Die App löst meist von alleine aus, wenn sie die Seitenränder erkannt hat. |
5 | Blättern Sie um und klicken Sie in der App auf das Plus-Symbol, um die nächste Seite zu photographieren. |
6 | Nach etwa 10 Seiten sollten Sie
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Rechnen Sie mit etwa 1 Minute pro Seite (incl. Hochladezeit).
Informationen zum Staatsarchiv München
Grundsätzlich
Ein Archiv verwahrt Unikate.
Eine Bibliothek verwahrt Gedrucktes, mehrfach Vorhandenes.
Umfang
Im Staatsarchiv München liegen bereits fast 50.000 laufende Regalmeter Akten. Jedes Jahr liefern die bayerischen Ämter weitere 700 Meter hinzu. (Bislang kommen noch keine eAkten elektronisch an.)
Die 20 Mitarbeiter bearbeiten 8000 Recherche-Anfragen pro Jahr.