Monumenta Boica 10 – 1170

Zusammenfassung

Signatur

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Betreff

Num. VI. Testatmentum Friderici Comitis Palatini de Wittelspach: circa annum 1170.

 

Urkunde

Laufzeit: ca. 1170

Edition: Monumenta Boica 10. Bayerische Akademie der Wissenschaften, 1768, München. Seite 243

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Edition

Transkription

Urkundentext (Auszug auf Seite 243)

Predium in Reglindorf, Ottoni filio Lantgravii & Adilhilde forori sue.
Predium in
Milenhusen, delegatum in manus Cumpoldi de Mildenhoven, Walthero de Abnsperc.
Curtem in
Petendorf, & vineas delegatas in manus Ottonis Iunioris inpignoravi Baldwino fororio Gozwin pro XX. & I. Marca argenti.
Predium in
Abintinhusen, delegatum in manus Oudilrici filii Ernesti de Ouwe, Adilberoni de Prucherc.
Vineam in
Keleheim [93309 Kelheim], quam emii ab Ilsungo de Westeten, delegatam in manus Pertoldi de Manestorf, eidem Ilsungo.
Curem in
Hunoldistorf & vineas & Il. Swagias delegatas in manus Werinhardi de Shyrlingin inpignoravi ad sanctum Emmeramum pro L. marcis agenti.
Predium in
Velden, & in Solarn delegatum in manus Werinheri de Gybistorf, Hoholdo de Scovenburg [Schauenburg].
Predium in
Aspach [93352 Asbach (Rohr i. NB.)][ggf. 86510 Asbach (Ried)] & in Ekelenmule, delegatum in manus eiusdem Werinheri, Domine Perhten & filiis suis Eberhardum & Sifridum de Purcheim, & Eschelingere delegatos in manus Werinheri, Ottoni Iuniori.
Predium in
Antshoven [ggf. 82216 Hanzhofen (Maisach)] cum omni iure delegatum in manus Ottonis Iunioris, Comiti Arnoldo de Dachove [vermutlich: Arnold II. von Dachau (*1122, +1185)].
Predium in
Puoch [ggf. 82256 Puch (Fürstenfeldbruck)], delegatum in manus Forthliebi de Swanehiltdorf, Comiti Chunrado de Valeige.
Predium in
Sele [ggf. 93342 Saal an der Donau], delegatum in manus Alberonis de Prugge, eidem Comiti.
Item duas curtes in Puch, & duas in Houdorf, delegatas in manus Oudilrici de Lochusen, Comiti B. de Andehse.
Curtem in
Frehtinesriedt delegatam in manus Werinheri de Gihistorf inbeneficiavi & inpignoravi cuidam Conrado de Detenburc pro XX. talentis

Übersetzung

Ein Gut in Reglindorf, an Otto, den Sohn des Landgrafen, und an Adilhild, seine Schwester.

Ein Gut in Milenhusen, übergeben in die Hände des Cumpold von Mildenhoven und des Walther von Abensberg.

Einen Hof in Petendorf und die Weinberge, übergeben in die Hände des jüngeren Otto, habe ich dem Baldwin, Bruder des Gozwin, verpfändet für 21 Mark Silber.

Ein Gut in Abintinhusen, übergeben in die Hände des Udalrich, Sohn des Ernst von Aue, und des Adalbero von Prüfing.

Einen Weinberg in Kelheim, den ich von Ilsung von Westen gekauft habe, habe ich in die Hände des Berthold von Mainstorf und an denselben Ilsung übergeben.

Einen Hof in Hunoldsdorf [94136 Hundsdorf (Thyrnau) läge donau-nah bei Passau][91796 Hundsdorf (Ettenstatt) liegt auch nur 37 km von Neuburg an der Donau entfernt] [womöglich die Wüstung Hundsdorf südlich von 99734 Buchholz (Nordhausen) – das wäre aber weit weg von der Donau] und die Weinberge und die zwei Schwaigen (Almen / Viehhöfe), übergeben in die Hände des Werinhard von Schierling, habe ich an St. Emmeram (das Kloster) für 50 Mark Silber verpfändet.

Ein Gut in Velden und in Solarn, übergeben in die Hände des Werinher von Gibistorf und des Hohold von Scovenburg [Schauenburg].

Ein Gut in Asbach und in Eckelmühle, übergeben in die Hände desselben Werinher, der Frau Perchta und ihren Söhnen Eberhard und Sifrid von Burgheim sowie Eschelinger, übergeben in die Hände des Werinher und des jüngeren Otto.

Ein Gut in Antshofen, mit allen Rechten übergeben in die Hände des jüngeren Otto und des Grafen Arnold von Dachau vermutlich: Arnold II. von Dachau (*1122, +1185)]..

Ein Gut in Puch, übergeben in die Hände des Forthlieb von Schwanthorf und des Grafen Konrad von Valley.

Ein Gut in Saal (an der Donau), übergeben in die Hände des Albero von Prügg (Prüfing) und an denselben Grafen.

Ebenso zwei Höfe in Puch und zwei in Houdorf, übergeben in die Hände des Udalrich von Lochhausen und des Grafen Berthold von Andechs.

Einen Hof in Frehtinesried (wohl Frettenried), übergeben in die Hände des Werinher von Gibistorf, habe ich als Lehen vergeben und verpfändet an einen gewissen Konrad von Dettenburg für 20 Talente.

Erläuterung

Lateinischer Ausdruck

Bedeutung / juristische Formel

praedium

Landgut, Besitz, Liegenschaft

curtis / curtem

Hof (mit Haus, Wirtschaftsgebäuden, Land)

vineae

Weinberge

delegatum in manus (alicuius)

wörtlich „in die Hände übergeben“ – feierliche Formel der Besitzübertragung, d. h. symbolische Übergabe oder Belehnung

inpignoravi

„ich habe verpfändet“ – Übergabe als Pfand für eine Geldsumme (oft mit Rückkaufrecht)

in beneficium praestare / inbeneficiare

zu Lehen geben, d. h. Besitz als Benefizium verleihen

pro XX. marcis argenti / pro L. marcis argenti

für 20 bzw. 50 Mark Silber (eine Mark ≈ 234 g Silber im Hochmittelalter)

sanctus Emmeramus

das Kloster St. Emmeram in Regensburg, ein häufiger Pfand- und Lehenspartner in Urkunden dieser Zeit

curtem in Frehtinesriedt … inbeneficiavi

der Aussteller hat den Hof als kirchliches Benefizium vergeben, also einem Vasallen auf Lebenszeit überlassen

Lokalisierung

Einige Ortsnamen könnten auf die Gegend um Maisach hindeuten. In der Gesamtschau geht es aber offenbar um Orte entlang der Donau.

Zum Text

Friedrich II. von Wittelsbach war Graf von Kelheim, Lengenfeld und Wörth – also an der Donau. Wenn Ortsnamen in seinem Testament nach Ortsnamen aus dem Raum Fürstenfeldbruck klingen, dann sind wahrscheinlich trotzdem eher Orte aus dem Donauraum gemeint.

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