TR Schäftlarn #421 – 1239

zusammengestellt von Ulrich Bähr

Zusammenfassung

Signatur

TR Schäftlarn #421[1]

Betreff

Konrad von Bruck und seine Frau Adelheid von Oberweikertshofen übertragen ihren (an Wato von Gegenpoint) verpfändeten Hof in Ruprechtsried an das Kloster Schäftlarn.

Urkunde

Laufzeit: ca. 1236 – 1239

Edition: Alois Weißthanner, Die Traditionen des Klosters Schäftlarn 760 – 1305, 408

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Edition

Titel: Alois Weißthanner, Die Traditionen des Klosters Schäftlarn 760 – 1305, 408; München, Beck, 1953

Signatur: Universitätsbibliothek Regensburg, 00/NS 1100 Q4-10,1+3

URN: urn:nbn:de:bvb:355-ubr05203-7

Faksimilie: http://digital.bib-bvb.de/view/bvb_mets/viewer.0.6.5.jsp?folder_id=0&dvs=1754205297695~145&pid=17764780&locale=de&usePid1=true&usePid2=true

Transkription

Regest

Bertold von (Fürstenfeld-) Bruck und dessen Ehefrau Adelheid von (Ober-) Weikertshofen (LK Fürstenfeldbruck) übereignen an Schäftlarn einen Hof in Ruprechtsried (abgeg. bei Fürstenfeldbruck), den Wato von Gegenpeunt (abgeg. bei Fürstenfeldbruck) und dessen Leute ihrerseits am Todestage der genannten Adelheid gegen eine Auslösung mit 15 Pfund und Gewährung einer Begräbnisstätte durch Konrad von Holzkirchen (LK Fürstenfeldbruck) übereignen lassen. (1236-1239)

C f. 94. Dr. MB 8 497 f. (ohne Zeugen) zu 1218-39. Ausz. OA 20, 234 f.

Kodikologie

Eintrag durch S10c in einem Zuge mit nr. 422 unter Tinten- und Federwechsel zu nr. 420. Die öfteren Überschreibungen und Rasuren könnten für einen protokollarischen Eintrag sprechen.

Datierung

Die Übereignung durch Konrad von Holzkirchen erfolgte nach der Stellung der Traditio zwischen 1236 und 1239 (vgl. nr. 419 und nr. 425).

Hintergründe

Zur Bestimmung des abgegangenen Ruprechtsried s. Wallner, AS nr. 1223[2]; zu Gegenpeunt (abgeg. auf der Nikolaileiten bei Fürstenfeldbruck) vgl. OA 21. 231ff. und Wallner, AS nr. 801.

Zu Anfang des 14. Jh hatte Wato von Gegenpeunt Vogtei und Leibrecht über den Schäftlarner Hof in Ruprechtsried, die er 1322 an seinen Schwager Wichand von Eisenhofen verkaufte (vgl. Fürstenfeld Urk. nr. 168), 1389 vertauschte Schäftlarn u. a. auch seinen Hof zu Ruprechtsried an Kl. Fürstenfeld (s. Ger. Starnberg Urk. nr. 135 und Kl. Fürstenfeld Urk. nr. 604), das daselbst schon vorher von den Eisenhofern Besitz erworben hatte (s. Kl. Fürstenfeld Urk. nr. 297, 299, 300 und 307).

Der Pfarrer Gerwich von „Phæphingen” (vgl. auch MB 8, 148 zu 1241 V 30) ist auf Pfaffing LK Fürstenfeldbruck, den alten Pfarrsitz von (Fürstenfeld)-Bruck, zu beziehen (vgl. MW I, 248, 256, 259, 267 und III, 277 sowie Wallner, AS nr. 506). Die Kirche daselbst wurde 1271 Nov. 4 durch Vermittlung des Herzogs Ludwig II. von Bischof Konrad II. von Freising gegen Überlassung der Kirche in Straußdorf an Kl. Fürstenfeld abgetreten (vgl. Kl. Fürstenfeld Urk. nr. 8). Zu den 2 Sedelhöfen daselbst s. Ger. Starnberg Lit. 1 f. 182.

„Ehmaringen”, wonach sich der hier genannte Pfarrer Heinrich benennt, ist Emmering LK Fürstenfeldbruck; der sonst zwischen 1221 und 1244 bezeugte Pfarrer Heinrich von „Ehmaring” bzw. „Emmeringen” (s. MB 5, 462 Meichelbeck, Hist. Fris. I, 1 S. 399; MB 1, 381 f. und 383; MB 3, 563 und MB 5, 464) gehört jedoch zu Emmering LK Ebersberg (vgl. auch MW III, 248).

Urkundentext

Notificamus tam presenti quam future posteritati, quod qui- dam Berhtoldus de Prukke et uxor sua domna Adelhaidis de Wikkershouen pari consensu delegaverunt super altare sancti Dyonisii martiris in Scheftlarn curiam suam in Rtprehtesrieta prob remedio anime sueb. Quam curiam ipsi obligaverant ho- minibus domni Watonis de Gekkenbiunte pro XIIcim talentis; postea idem Wato vendicavit sibi eandem obligationem et addidit eis tria talenta Monacensisc monetec sub tali condicionę, ut fratres ibidem deo famulantes eandem pecuniam, videlicet XVeim talenta, pro solutione darent et ut ipsi locum sepulture ibidem haberent. Quam traditionem fecerunt per manus salmannid sui domni Chnradi de Holzchirchen in obitu dicte Adelhaidis. Huius rei testes sunt: Dictus Knradus de Holzchirchen, domnus Gerwicus de Phæphingen plebanus, domnus Heinricus plebanus de Ehmaringen; de familia: Albertus ca- merarius, Heinricus pellifex; Vlricus, Fridricus, servi prepositi, et alii quam plures.

a) über Abkürzung per..cine; am Rande (ca. 1300): Rprechtried

b) pro-sue übergeschrieben

c) auf Rasur

4) darüber: delegatoris.

Grob übersetzt:

Wir teilen sowohl der gegenwärtigen als auch der zukünftigen Nachwelt mit, dass

  • Berhtold von 82256 Bruck und
  • seine Ehefrau Adelhaid von 82281 Oberweikertshofen,

mit gegenseitigem Einverständnis ihren Hof in Ruprechtsried für ihr Seelenheil auf dem Altar des heiligen Märtyrers Dionysius in 82067 Schäftlarn übertragen haben.

Diesen Hof hatten sie zuvor an Leute des Herrn Wato von 82256 Gegenpoint für zwölf Talente verpfändet.

Später beanspruchte derselbe Wato das Pfandrecht selbst und fügte noch drei Talente der Münze von München hinzu, unter der Bedingung, dass die dort Gott dienenden Brüder dieselbe Summe, nämlich fünfzehn Talente, zur Bezahlung geben sollten und dass sie [Berhtold und Adelhaid] dort ihre Grabstätte haben sollten.

Diese Übergabe wurde durch die Hand ihres Bevollmächtigten, Herrn Konrad von 82239 Holzkirchen, beim Tod der genannten Adelhaid vollzogen.

Die Zeugen dieser Angelegenheit sind:

  • Der besagte Konrad von 82239 Holzkirchen,
  • Herr Gerwic von 82256 Pfaffing plebanus,
  • Herr Heinrich, Pfarrer von 82275 Emmering;

[Zeugen] des Gefolges [also incl. der “Angestellten” dieser Adeligen]:

  • Albertus camerarius,
  • Heinrich der Kürschner;
  • Ulrich und Friedrich, Diener des Probstes und viele andere.


  1. Alois Weißthanner, Die Traditionen des Klosters Schäftlarn 760 – 1305, 408.




  2. Eduard Wallner, Altbairische Siedelungsgeschichte in den Ortsnamen der Ämter Bruck, Dachau, Freising, Friedberg, Landsberg, Moosburg und Pfaffenhofen. (München u. Berlin 1924).


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