Kalligraphie

Akkurat Buchstabe neben Buchstabe setzen und Initialen malen.

Was ist das für ein Hobby?

Um was geht es?

Im Buchladen wird der Begriff “Kalligraphie” auch verwendet für das Malen chinesischer Schrift und für das künstlerische Zeichnen/Malen von Sinnsprüchen (dann auch als “Lettering” bezeichnet, ggf. auch auf besonderen Materialien).

Hier meint “Kalligraphie” hingegen das Schreiben von Text mit Metall- oder Vogelfeder nach historischen Vorlagen. Man schreibt Schriftarten, wie Römische Unziale, Humanistische Kursive, Fraktur etc. Bei den Materialen kann man bequem mit modernen Mitteln arbeiten oder möglichst nah an den mittelalterlichen Vorbildern (Pergament, Rußtinte, Gänsefeder etc.)

Wie kommt man am schnellsten rein in das Hobby?

Am schnellsten geht es, wenn man einen Volkshochschulkurs besucht und dort die Grundlagen einübt.

Als nächstes kauft man sich ein paar Bücher mit schönen Vorlagen-Alphabeten und mit Ideen zur Nutzung der neuen Fertigkeiten (Grußkarten, Urkunden etc.)

Welche Ausrüstung braucht man für das Hobby?

Drei Bandzugfedern in unterschiedlichen Breiten und eine Spitzfeder. Dazu Tusche (empfehlenswert: Scriptol) und ein Block. Später nach Bedarf Tusche und Tinte in unterschiedlichen Farben, besondere Papiere und Grußkarten.

Was ist das Schöne an diesem Hobby?

  • Das konzentrierte Schreiben über einige Zeit vermittelt eine enorme Ruhe. Womöglich haben die Mönche früher auch deshalb so viele Bücher abgeschrieben: Es ist fast eine Meditation.
  • Kalligraphie ist billig. Mit ein paar Federn und einem Glas Tusche kann man schon loslegen.
  • Man kann auch Nützliches kalligraphieren: Weihnachtskarten, Menükarten, Haussegen, Leitzordner-Rücken, Marmeladenglasetiketten etc. Schon nach wenigen Stunden Üben kommen sehr brauchbare Ergebnisse heraus, die immer für Aufmerksamkeit sorgen.

Was hat das mit Geschichte zu tun?

Historiker haben es ausschließlich mit handgeschriebenen (kalligraphierten) Urkunden zu tun, solange sie sich mit der Zeit vor dem Buchdruck befassen. Wer selbst kalligraphiert, lernt die Qualität und Schönheit dieser Urkunde mit ganz anderen Augen zu sehen. Zudem vermittelt die Kopie einer alten Urkunde einen viel lebendigeren Zugang, als eine Papierkopie.

Wer tiefer einsteigen möchte, kann sich in Paläographie, Kodikologie, Inkunabelkunde, etc. weiter einlesen. Wie wurden Farben und Tinten früher hergestellt? Wie wurde ein Pergament hergestellt? Wie unterschied sich eine baiovarische Initiale des 8. Jahrhunderts von einer fränkischen Initiale?

Gibt es Gruppen oder Vereine im Landkreis, die sich diesem Hobby widmen?

Da sind leider keine bekannt.

Investieren Sie etwas Zeit!

Vielleicht finden Sie sogar Gleichgesinnte für Ihr Hobby. Zusammen macht es mehr Spaß!

Haben Sie noch mehr Tipps? Dann geben Sie uns doch Bescheid!

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